IRON MAIDEN - Das Deutsche Forum

23.08.2015, 12:30 » rocknrolf hat geschrieben:Ich stimme dir da überein Sascha.
Von BNW gab es nach The Wicker Man auch noch Brave New World und Ghost of the Navigator als "Prerelease" zu hören, damals war ich wirklich begeistert und habe ein super Album erwartet.
Als ich mir die CD dann gekauft habe und die das erste mal gehört habe, war ich von den restlichen Songs doch enttäuscht. Es gab zwar hier und da einige schöne Elemente, wie Nomad Zwischenteil oder Melodien von Dream of Mirrors, doch fehlt hier das gewisse Etwas.

Liegt vielleicht auch daran, dass einige der Songs noch aus den Virtual XI Sessions stammen. Welche waren das eigentlich nochmal? Dream of Mirrors, The Nomad...? The Mercenary klingt mir von den Lyrics her mehr nach Blaze und Thin Line erinnert etwas an The Educated Fool. Dadurch klingt das Album halt nicht wie aus einem Guss, da hätten sie vielleicht besser mehr neue Songs schreiben sollen. Andererseits ist DOD total durchwachsen, also muss es nicht ausschlaggebend sein.

Ich glaube es waren The Mercenary, Dream of Mirrors, The Nomad und ein Teil von Blood Brothers die für VXI geschrieben wurden. Vor allem The Mercenary finde ich sehr schwach, vor allem den Refrain.

BNW ist mir auch immer noch etwas zu glatt gebügelt vom Sound. Mit der Snare habe ich auch so ein Problem, aber ich finde einfach der Druck fehlt, wenn ich mir da die nicht produzierte Proberaum Version anhöre, die klingt deutlich druckvoller und fetter:
[BBvideo 560,340][/BBvideo]

Dann im Vergleich das Ergebnis (nicht schlecht aber weniger Power und Druck aber sauberer vom Sound:

[BBvideo 560,340][/BBvideo]

Bei glattgebügelt stimme ich zu, aber Druck hat das Album imo absolut. Mehr als alle anderen Studioalben von und inkl. SSOASS bis heute! Ich wünschte mir, dass die Gitarren bei Maiden heute nochmal so "braten" würden wie z.b. beim Mainriff von Ghost of the Navigator. Live Aufnahmen klingen immer anders und meist "fetter", liegt wohl an der unterschiedlichen Art der Aufnahme. Da muss man nur mal Rock in Rio oder Live After Death als Beispiel nehmen.

Ja Flight666 hat auch recht dünne Gitarren, ebenso wie Rock in Rio, dagegen Live after Death ein unheimlich saftigen und fetten Gitarrensound, ist immer noch mein Live-Favorit.

23.08.2015, 14:48 » Irenicus hat geschrieben:Live Aufnahmen klingen immer anders und meist "fetter", liegt wohl an der unterschiedlichen Art der Aufnahme. Da muss man nur mal Rock in Rio oder Live After Death als Beispiel nehmen.

Die Liveaufnahmen unter der Regie von KS klingen in der Tat in der Regel recht gut und irgendwie "fetter". Der Klang von "Death on the Road" finde ich stark, insbesondere die Gitarren tönen doch deutlich druckvoller als bei den Studioversionen. Warum die Herren das bei den Studioalben nicht hinkriegen ist mir ein Rätsel. Weil sie im Studio nur mit weniger Dezibel spielen dürfen?

Wenn es ein Album von Iron Maiden gibt, dass überbewertet ist, dann ist es Brave New World. Von allen fünf Reunionsalben ist es dasjenige, auf das ich am ehesten verzichten könnte. Wirklich uneingeschränkt gut finde ich nur noch "The Wicker Man", "Ghost Of The Navigator" und "Dream Of Mirrors". "Brave New World" und "Blood Brothers" sind sicher auch gute Songs, haben sich aber mit der Zeit stark abgenutzt. Bei keinem anderen Album gibt es so viele "Eine Zeile wird x-mal wiederholt" - Refrains. Und "Out Of The Silent Planet" ist weitaus cheesiger als das manchmal für seine angebliche Cheesigkeit kritisierte "Can I Play With Madness". Pluspunkte sind die Produktion (wahrscheinlich die beste mit Shirley) und die Gesangsperformance von Bruce Dickinson.
Es lag wohl an der Euphorie über die Reunion, dass man über die offensichtlichen Schwächen hinweg gesehen hat.

Das Album lässt am Ende stark nach, aber das Verhältnis von Smashern und Kröten ist insgesamt sicher in Ordnung. Die Scheibe macht insgesamt schon Laune. Dass bestimmte Songs etwas abgenutzt sind kann man auch PoM oder tNotB vorwerfen, finde ich jetzt nicht so einen guten Einwand.

Der Grund das Thema hochzuholen ist für mich dass die Ausgabe auf schwarzem Vinyl heute erstmals auf meinem Turntable rotierte, die Gestaltung ist natürlich nicht so spektakulär wie bei anderen Maiden LPs, einfach weil Bilder der Band jetzt nicht soooooo spektakulär daherkommen, also im Vergleich zu den coolen Zeichnungen die es sonst so zu bestaunen gibt. Dennoch hatte ich heute Spaß dabei das Album mal wieder anzuhören, Sound und Pressung sind, ausgehend von den Begrenzungen des Ausgangsmaterials, absolut Top-Notch.

Martin_D hat geschrieben:Wenn es ein Album von Iron Maiden gibt, dass überbewertet ist, dann ist es Brave New World. Von allen fünf Reunionsalben ist es dasjenige, auf das ich am ehesten verzichten könnte. Wirklich uneingeschränkt gut finde ich nur noch "The Wicker Man", "Ghost Of The Navigator" und "Dream Of Mirrors". "Brave New World" und "Blood Brothers" sind sicher auch gute Songs, haben sich aber mit der Zeit stark abgenutzt. Bei keinem anderen Album gibt es so viele "Eine Zeile wird x-mal wiederholt" - Refrains. Und "Out Of The Silent Planet" ist weitaus cheesiger als das manchmal für seine angebliche Cheesigkeit kritisierte "Can I Play With Madness". Pluspunkte sind die Produktion (wahrscheinlich die beste mit Shirley) und die Gesangsperformance von Bruce Dickinson.
Es lag wohl an der Euphorie über die Reunion, dass man über die offensichtlichen Schwächen hinweg gesehen hat.

Naja, das sehe ich komplett anders!
Die von dir angeführten Songs haben sich bei mir bis heute Nullkommanull `abgenutzt´; und ich lege die Scheibe immer noch gerne auf!!
Sie ist (für mich), zusammen mit AMOLAD und auch der `Book of Souls´, eine der besten Scheiben der MAIDEN Historie und brauchen sich vor "Piece of Mind" und/oder "Powerslave" in keinster Weise verstecken!
Sie klingen zwar anders (von mir aus nenne es `proggiger´); aber erstens sind wir ja auch nicht mehr in den 80ern udn zweitens gefällt mir der `neuere´ Stil größtenteils ganz gut .......
Natürlich gibt es auch einige Ausfälle, wie man z.B. auf der "Final Frontier" oder auch "Dance of Death" hören kann; aber das schert mich nicht großartig.
In meinen Augen dürfen MAIDEN von mir aus gerne so weitermachen!

So it shall be written
So it shall be done

MaidenMetallian hat geschrieben: Naja, das sehe ich komplett anders!
Die von dir angeführten Songs haben sich bei mir bis heute Nullkommanull `abgenutzt´; und ich lege die Scheibe immer noch gerne auf!!
Sie ist (für mich), zusammen mit AMOLAD und auch der `Book of Souls´, eine der besten Scheiben der MAIDEN Historie und brauchen sich vor "Piece of Mind" und/oder "Powerslave" in keinster Weise verstecken!
Sie klingen zwar anders (von mir aus nenne es `proggiger´); aber erstens sind wir ja auch nicht mehr in den 80ern udn zweitens gefällt mir der `neuere´ Stil größtenteils ganz gut .......
Natürlich gibt es auch einige Ausfälle, wie man z.B. auf der "Final Frontier" oder auch "Dance of Death" hören kann; aber das schert mich nicht großartig.
In meinen Augen dürfen MAIDEN von mir aus gerne so weitermachen!

So it shall be written
So it shall be done

Da bin ich ganz bei Dir. Angesichts des fortschreitenden Zahns der Zeit wäre für mich jeder neue Output ein Gewinn

MaidenMetallian hat geschrieben:Sie ist (für mich), zusammen mit AMOLAD und auch der `Book of Souls´, eine der besten Scheiben der MAIDEN Historie und brauchen sich vor "Piece of Mind" und/oder "Powerslave" in keinster Weise verstecken!

mir gefallen die 80er Jahre allesamt viel besser. Vom Sound über die Songs bis hin zum Artwork. Grade Number of the Beast, Piece of Mind, Powerslave und Somewhere in Time. Das mag am Lebensalter der Musiker liegen als sie die Platten einspielten. Und an meinem Alter als ich die Platten zum ersten Mal hörte
Das soll aber nicht heißen, dass mir Brave New World nicht gefällt.
Ich muss aber auch sagen, dass BNW Songs auf Rock in Rio viel besser rüberkommen

Chewie hat geschrieben:

mir gefallen die 80er Jahre allesamt viel besser. Vom Sound über die Songs bis hin zum Artwork. Grade Number of the Beast, Piece of Mind, Powerslave und Somewhere in Time. Das mag am Lebensalter der Musiker liegen als sie die Platten einspielten. Und an meinem Alter als ich die Platten zum ersten Mal hörte
Das soll aber nicht heißen, dass mir Brave New World nicht gefällt.
Ich muss aber auch sagen, dass BNW Songs auf Rock in Rio viel besser rüberkommen

Du hast dir meinen Post genau durchgelesen?
Ich habe NICHTS gegen die Jahrhundertklassiker gesagt; im Gegenteil, ich stehe immer noch auf die Teile; trotzdem finde ich, dass die `neueren´ MAIDEN Ergüsse (AMOLAD, BNW und auch BOS) ebenfalls das Zeug zum `Klassiker´; wenn auch nicht (mehr) in dem Maße wie vor 30 Jahren.

MaidenMetallian hat geschrieben: Du hast dir meinen Post genau durchgelesen?

Selbstverständlich

MaidenMetallian hat geschrieben:
Ich habe NICHTS gegen die Jahrhundertklassiker gesagt; im Gegenteil, ich stehe immer noch auf die Teile;.

hab ich auch so verstanden

MaidenMetallian hat geschrieben: trotzdem finde ich, dass die `neueren´ MAIDEN Ergüsse (AMOLAD, BNW und auch BOS) ebenfalls das Zeug zum `Klassiker´; wenn auch nicht (mehr) in dem Maße wie vor 30 Jahren.

das finde ich nicht so.

Martin_D hat geschrieben:Es lag wohl an der Euphorie über die Reunion, dass man über die offensichtlichen Schwächen hinweg gesehen hat.

Bei mir war es gleich das Gegenteil. Die grosse Vorfreude der Reunion hat sich eher negativ auf dein Eindruck von BNW ausgewirkt, ich habe von diesem Album ganz einfach mehr erwartet.

Nachdem der Einstieg von Bruce und Adrian verkündet worden ist stiegen bei mir die Erwartungen per se sehr hoch. Ich war und bin immer noch ein grosser Fan von "Accident of Birth" und "The Chemical Wedding" und habe mir schwer erhofft, dass die beiden grössere Akzente im Songwriting und der Produktion setzten könnten. Wie konsertvativ Steve damals schon unterwegs war, war mir damals gar nicht bewusst. Meine Hoffnungen im Bereich Produktion blieben zusätzlich hoch weil vorab noch grossmundig verkündet worden ist, nicht mehr ein Self-Made-Produkt machen zu wollen sondern in einem professionellen Studio mit einem der besten Produzenten aufnehmen zu wollen. Da wurde zu viel versprochen.

BNW ist nicht schlecht, dank ein paar wirklich starken Songs sicher ein gutes Album, aber leider nicht mehr. Es hat für mich zu viele Hänger drauf. Mit den beiden Schlusslichtern "Out of the Silent Planet" und "The Thin Line between Love and Hate" bin ich bis heute nicht warm geworden, "The Mercenary" finde ich ebenfalls ein total belangloser Rocker den man hätte weglassen können und bei "Bloodbrothers" klingt zwar der Anfang geil (mal eine Maiden untypische Rhythmik), aber der Song wird je länger er dauert desto langweiliger, mit einem irgendwie ideenlosen Solo von Herrn Gers. Heisst mit 4 von 10 Songs kann ich nicht viel anfangen, eine recht hohe Quote. Und mit der im Vergleich zu "Accident of Birth" lahmen Produktion kann man auch nicht viel gutmachen.

Unter dem Strich zwar ein gutes Album, aber schlicht zu wenig für diese Super-Reunion. An Scheiben wie Piece of Mind, Powerslave, Somewhere in Time oder Seventh Son of a Seventh Son kommt Brave New World meiner Meinung nach nicht ran.

Gut formuliert, so ist es bei mir auch. Kann mich noch gut erinnern wie aufgeregt ich im Mai 2000 die BNW gekauft habe und die Scheibe direkt danach in den Disc Man auf dem Weg nach Hause im Zug eingelegt habe. Die Produktion hat mich direkt etwas enttäuscht, im Gegensatz zu Bruce Solo klang alles etwas zahmer und glatt poliert. Dennoch begann das Album mit Wicker Man, Navigator, BNW und Blood Brothers gut, aber die Songs danach waren für mich eher durchschnitt. Mercenary hat einen gute Intro Riff, danach wird der Song sehr platt. Die einzigen Momente die mich danach noch begeistert haben waren der (geklaute) Instrumentalteil von The Nomad und der Refrain von Dream of Mirrors.

Wenn man die Produktion mit den aller Reunion Album vergleicht ist diese noch die klarste, auch wenn der Druck fehlt. Positiv ist auch das alle Songs das selbe Klangniveau haben, nicht wie auf AMOLAD, welches mir vom Sound aber besser gefällt.

Ich kann mich da mehr oder weniger anschließen, halte BNW auch für überbewertet. Die Songs werden auch durch zu viele Refrain-Wiederholungen und generell Überlänge heruntergezogen, aber das war ja bereits seit The X Factor Maiden's Problem. Selbst die besten Songs haben sich bei mir schon relativ gut abgenutzt, lediglich Ghost of the Navigator macht immer noch Spaß. Man merkt halt auch, dass einige Songs noch von den Virtual XI Sessions stammen, da kann man sich fast Blaze am Mikro vorstellen...