Jethro Tull - Curious Ruminant

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John Wayne
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Jethro Tull - Curious Ruminant

#1

Beitrag von John Wayne »

7. März, möglicherweise das letzte Album aus Altersgründen. Aber die meisten können nicht aufhören.

Der Titeltrack ist musikalisch hervorrangend:



Cover:

Bild

Tracklist:

Puppet And The Puppet Master 04:04
Curious Ruminant 06:00
Dunsinane Hill 04:17
The Tipu House 03:31
Savannah of Paddington Green 03:13
Stygian Hand 04:16
Over Jerusalem 05:55
Drink From The Same Well 16:42
Interim Sleep 02:33

Ein solch langen Song habe ich nicht mehr erwartet. Ich bin sehr gespannt. Der Titeltrack gefällt mir sehr, braucht aber noch ein paar Durchläufe.
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John Wayne
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Jethro Tull - Curious Ruminant

#2

Beitrag von John Wayne »

So, ich versuche mal, meinen Senf zum neuen Album zusammenzutragen.

Ein Rockalbum hat Ian Anderson nicht vorgelegt. Die E-Gitarre von Jack Clark sind nur auf den Stücken 1 - 7 vorhanden. Am deutlichsten auf dem bereits bekannten Titeltrack und beim Song Over Jerusalem. Ich nehme aber vorweg, dass mir die Platte sehr gut gefällt, damit man die folgenden Aussagen von mir besser einordnen kann. Letztlich ist alles eine Frage der Erwartungshaltung. Denn dass es dieses Mal folkiger werden würde, war bereits im Vorfeld klar. Mir persönlich macht das nicht so viel aus, viele Fans im laufiforum waren anfänglich etwas enttäuscht.

Die Songs 1 - 7 sind alle klasse und sehr zugänglich. Das meiste Rockfeeling kommt in der Mitte von Over Jerusalem auf. Dafür ist Stygian Hand mal wieder so richtig Bluesfolk mit Mandoline und allem was dazu gehört. Wie gesagt, die E-Gitarre findet in diesen Stücken komplett statt, ist aber bis auf die beiden genannten Stücke nicht das zentrale Instrument. Sehr flott ist auch der Opener mit den Puppets oder the Tipu House. Die beiden verbliebenen nicht genannten Stücke sind etwas gediegener, akustischerer Folk, die als Idee auch aus den 70ern sein könnten. Sie hätten dort halt aufgrund des Gesangs ganz anders geklungen. Ian singt wie bekannt noch das, was seine Stimme hergibt, er führt sie bewusst nicht an Grenzen, obwohl sie mir hier und da melodischer und fascettenreicher vorkommt, als auf den anderen beiden neuen Scheiben. Aber sie klingt sehr warm und grds. entspannt. Man muss sich halt von den alten Zeiten lösen.

Problem könnte für einige sein, dass die Presseankündigungen doch ein etwas anderes Album erwarten ließen und hier kämen wir dann zum Longtrack. Als ich zu Beginn davon hörte, dachte ich ebenfalls noch mal an ein opulentes Werk, wie Ian schon so einige komponiert hatte. Der gesungene Teil sind etwa 6 Minuten von den knapp 17. Der Rest ist, wenn auch sehr schöne, Flötenmusik, die er im jahre 2004 oder 5 im Kopf hatte und an der er damals gearbeitet hatte. So kommt es auch dass Andy Giddings noch einmal seine Credits erhält und sogar mit aktuellem Foto im Booklet erwähnt ist. Die Flöten sind sehr melodietragend und es wurden verschiedene Instrumente verwendet, u.a. auch die Bambooflutes. Dieser Fund auf seinem Computer war der Anlass, sich an dieses Album zu machen. Der Finder ist sein Sohn James, der auf zwei Arten auf diesem Album erwähnt wird, als James Duncan an den Drums auf 6 Stücken, und mit seinem Namen James Anderson als Teil des Managements. Nachdem ich meine Erwartungen an den Longtrack beiseite gelegt habe, gefällt er mir zunehmend besser und man muss bescheinigen, dass es solch ein Werk im Jethro Tull Kosmos auch noch nicht gab. Ich brauche aber noch ein paar Durchläufe.

Der Schlusstrack ist Ian komplett allein mit einem Text über den Tod. Unter diesen Umständen akzeptiert man den Song als Schlusspunkt, da er, begleitet von akustischen Gitarren und Flöten, gesprochen ist.

Im Booklet lässt er sich darüber aus, ob noch was kommt. Ian schließt das nicht aus, verweist natürlich auf sein Alter. Im Augenblick gehe es ihm sehr gut, so dass man das nicht wissen kann. Aus meiner Sicht sollte man ihm zurufen, dass sein Sohn noch mal den Computer durchforstet, ob er dort noch Anlässe finden kann.
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