U.D.O.

Allgemeines über Metal- & Rockbands, Solokünstler und andere Projekte

Moderator: Chewie

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Quebec-weekend-warrior89
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#196

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Ich kann nur zustimmen, dass U.D.O., ebenso wie Running Wild und Scorpions, seine Glaubwürdigkeit mit unüberlegten Aussagen aufs Spiel gesetzt hat. Konsequenterweise habe ich auch von keiner dieser Gruppen irgendein Album daheim stehen. Viele von Udo Dirkschneiders Alben mit Accept sind wegweisend und genial, das ist gar keine Frage. Das bedeutet aber nicht, dass vierzig Jahre später Alben, die selbst von beinharten Fans nur als ''nicht so schlecht'' (ergo biederes Mittelmass für Gelegenheitshörer wie mich) empfunden werden, bei mir auf dem Plattenteller oder gar im Einkaufswagen landen. Dafür sind mir Geld und Zeit zu schade. Ich halte Treue zwar für eine enorm wichtige Tugend, aber man muss es nun auch nicht übertreiben. Ich habe den Herren vor wenigen Jahren live gesehen und fand es übrigens auch nur durchschnittlich. Ausstrahlung und Bühnenpräsenz hat der Herr gar nicht, sein Gesangsstil ist zwar markant, aber immer gleich und die Backingband hatte etwas von einer leicht überdurchschnittlichen Schulband. Vielleicht hat es auch nicht geholfen, dass nur dreissig Leute vor Ort waren, um sich die Klassiker von Accept anzuhören. Die meisten der Fans der alten Garde sassen an dem Abend wahrscheinlich eher mit den Enkeln auf dem Schoss daheim.
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chemicalwedding
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#197

Beitrag von chemicalwedding »

UDO hat für seine Pioneer Arbeit mit ACCEPT REspekt verdient. Aber am ende wird ma eben oft mit den Dingen am Schluss gemessen. Das erste UDO Album fand ich und finde ich immer noch grossartig. Dieses kann mit den ACCEP Klassikern loker mit halten, klingt für mich sogar frischer als ACCEPT dann in den 90ziger.

Wobei das erste UDO Album ist ja ein ACCEPT Album. ACCEPT wollten erstaunlicherweise die Songs nicht mehr aufnehmen. :ka: Verstehe ich überhaupt nicht.

Der erste richtige Alleingan von UDO "Mean Machine" war noch ganz gut, hat mich aber schon nicht mehr umgehauen. Faceless World noch ein wenig weniger, und mit Timebomb war mein Interesse dann praktisch weg. Wurde mir zu banal! Auch wenn er eine Legende ist, das war mir zu wenig um die Platten weiterhin kaufen zu gehen. Live war UDO bis jetzt aber immer eine sichere Bank!

Die beiden Shows mit nur ACCEPT Klassikern fand ich grossartig. Es macht eben schon etwas aus ob 1500 mitsingende Leute anwesend sind oder nur 30 Nasen. Da kommt schon keine Stimmung auf.
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Quebec-weekend-warrior89
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#198

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Vielleicht sollte man sich mal überlegen, ob Herr Dirkschneider wirklich so beliebt ist, wenn nur dreissig Nasen bei seinen Konzerten aufschlagen. Hier ist übrigens ein aktuelles Interview mit ihm zu dem Thema der Setlists: https://blabbermouth.net/news/udo-dirks ... ese-songs/
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leverkusen04
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#199

Beitrag von leverkusen04 »

Hallo zusammen,

nur mal so, damit alle wissen, in welcher Größenordnung wir hier sprechen:

2010 fand in Alsfeld die Hessen Bike Week statt. An jedem der 3 Abende stand ein Konzert. Krokus, Saxon und dann am Sonntag U.D.O.
Gespräche mit anderen Leuten, die Saxon am Vorabend gesehen hatten, erklärten, dass der Sänger sehr ungehalten ob der geringen Besucherzahlen reagiert hätte. Was geringe Besucherzahlen bedeuten, sollten wir 2 Stunden später erfahren. Die Halle fasst knapp 4.000 Menschen. Als die Vorband den letzten Song ankündigte, sagte der Sänger etwas, was ich nie vergessen werde:" Schaffen wir es, die ganze 1. Reihe zu füllen?" Ja, es waren so wenig Leute da, es gab keine 2. Reihe.
Als UDO anfing schauten wir uns um. Es waren max. 80 Leute anwesend!!! Der Saxon Sänger soll so wütend darüber gewesen sein - dort waren auch nicht mehr da- dass er von der Bühne gehen wollte. Nun gut, Werbung hatte ich keine gesehen, aber so wenig Besucher....

2011 trat UDO in Langen auf. Beim Einlass dachten wir, das war´s. Das Konzert fällt aus. Ich habe 17 ! Personen gezählt. BEIM EINLASS!
Beim Konzert verloren sich dann immerhin ca. 150 Menschen in der kleinen Halle.
Sonst trat er immer in Aschaffenburg auf. Die Zuschauermenge war etwas weniger, als bei einer Coverband, die dort regelmäßig ACDC Lieder bringt.

Ich denke, dass UDO viel geleistet hat, aber seine Zeit ist vorbei. Ob man es ihm vorwerfen darf, dass er nun versucht möglichst viel herauszuholen, muss jeder selbst entscheiden.
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rocknrolf
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#200

Beitrag von rocknrolf »

So wenig Zuschauer ist schon krass. Saxon ist für mich ja noch ein Liga "höher" als UDO einzustufen, wobei Saxon für mich auch nicht unbedingt in die 1. Metal-Liga gehört. Der Auftritt bei solchen Messen oder Events ist halt oft undankbar, da stimmt die Gage, aber die meisten Besucher sind dann nicht wegen der Musik dort.
Ich war 2008 oder 2009 einmal auf dem "Polo" Festival bei Grevenbroich. Da waren D-A-D, JBO und als Headliner Lenny Kravitz und noch einige lokale Bands. Ich war an sich nur für JBO und D-A-D vor Ort, auch weil das Konzert für mich mit dem Fahrrad erreichbar war und recht preiswert dazu. Bei JBO waren vielleicht 100 Zuschauer da, bei D-A-D nur eine Handvoll mehr. Es war auch noch Nachmittags (war ein Open Air). Dennoch waren beide Bands gut drauf, mit JBO konnte man sich sogar zwischen den Songs unterhalten und sie haben spontan auf Rufe reagiert und das Set angepasst. Sie haben das beste aus der Situation gemacht. Das sind für mich Profis anstatt so ein divenhaften Verhalten wie Biff von Saxon.
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Tillmann
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#201

Beitrag von Tillmann »

Naja, also wenn nicht mal so viele Leute da sind zum erste Reihe füllen hat das für mich nichts mit divenhasft zu tun. Dann hat der Veranstalter einfach einen beschissenen Job gemacht, denn mit genug Werbung kriegst du auf jedes Kuhdorf mehr Leute zu solchen Bands, selbst unter der Woche im Winter. Alles schön und gut, professionell sollte man schon 150 Mann diesselbe Schow und Energie geben wie 1500 (Gerade wenn man eine feste Gage bekommt, unabhängig von der Besucherzahl). Aber bei 20/40 Leuten darf man auch schonmal angepisst sein, denn es liegt sicher nicht an Saxon, sondern an fehlender Werbung. Und das hab ich mich schon immer gefragt, wie man das als Veranstalter wenns um das eigene Projekt geht schleifen lassen kann. War mal bei SAGA in Mannheim und die Halle war auch sehr gut gefüllt, aber 1/3 hinten war leer und es stellte sich heraus das der Veranstalter noch ca. 5000 Plakate hatte die er nicht mehr geschafft hat in der Region zu verteilen. Da lag quasi das letzte Drittel Zuschauer noch zusammengerollt in der Garage. Dünn. Job verfehlt und die Band um ein eventuell ausverkauftes Haus gebracht.
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chemicalwedding
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#202

Beitrag von chemicalwedding »

Quebec-weekend-warrior89 hat geschrieben:
17. Jan 2022 01:24
Vielleicht sollte man sich mal überlegen, ob Herr Dirkschneider wirklich so beliebt ist, wenn nur dreissig Nasen bei seinen Konzerten aufschlagen.
ich nehme an das Konzert, welches du erwähnst, fand in Kanada statt. Auch wenn Kanada Metal freundlicher bezeichnet wird, Nordamerika ist schon länger ein schlechtes Pflaster für kleine Metal Bands. Savatage wurde in der zweiten Hälfte der 90ziger in Europa richtiggeend abgefeiert, in der USA spielten sie damals vor ein paar wenig hundert Leuten. Im Gegenzug gingen sie TSO zu tausenden schauen. wahrscheinlich weil die Show so gross war. Die Amis gehen lieber an grosse aufregende Events und sind deutlich weniger Band treu als die Europäer. Das konnte man in den letzten 30 Jahren immer wieder mal lesen, auch von Musikern. Die beiden Maidentouren 1996 und 1998 waren ja erbärmlich besucht. Wie die Kanadier drauf sind weiss ich nicht.
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Quebec-weekend-warrior89
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#203

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Promotet wurde das Event schon vernünftig und normalerweise sind auch bei kleineren Bands hier meist Besucherzahlen im dreistelligen Bereich drin. Die Konzerte, die so spärlich besucht wurden, kann ich an einer Hand abzählen. Ich bin hingegangen, weil ich die Klassiker von Accept eben auch ganz gut finde, aber noch einmal würde ich eine Show von Dirkschneider oder U.D.O. persönlich nicht mitnehmen, dafür war es nicht gut genug.
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#204

Beitrag von eddie666 »

Ich hab U.D.O. auf der Holy Tour auch schon vor nur 60-70 Leute gesehen. Bands in dieser Größenordnung spielen oft nur in kleinen Hallen und die sind vielmal nur halb voll. Ich rede da von 200 - 300 Leuten und das ist schon viel. Die jüngere Generation hört nicht mehr soviel Metal. Und die älteren gehen, bzw. dürfen :irony: nicht mehr weg. Ehrlich gesagt gefallen mir Konzerte im kleineren Rahmen irgendwie auch besser. Große Open Air, wo man den ganzen Tag auf den Beinen ist und oftmals die Bands nur über die Videowall schaut, brauch ich irgendwie nicht mehr. Wenn ich mir Youtube Videos von Anvil anschaue. Die spielen oft nur in so Hinterhofgaragen. Das hat auch was. :D
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Quebec-weekend-warrior89
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#205

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Ja, das hat auch einen gewissen Charme. Übrigens waren sogar bei Anvil hier in Ottawa noch deutlich mehr Leute als bei Dirkschneider. Das mag natürlich daran liegen, dass sie selbst Kanadier sind :D Die haben live übrigens ordentlich Gas gegeben und viel Spass gehabt 8-)
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rocknrolf
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#206

Beitrag von rocknrolf »

JA so kleine Gigs mit 100 - 300 Zuschauern haben schon was familiäres und finde ich auch nicht schlecht. Sehe das ähnlich wie Eddie666, Festivals sind echt anstrengend, wenn man den ganzen Tag auf den Headliner wartet.
1998 war ich bei Bruce Dickinson in Köln. Da standen am Einlass mit mir vielleicht 10 Leute. Ich dachte wirklich, der Gig wäre abgesagt worden. Als dann eingelassen wurde, war ich beruhigt. Nachher war die Halle mit vielleicht 300 Leuten doch zur Hälfte gefüllt, aber die Stimmung war gut und ich habe das Konzert wirklich toll in Erinnerung, war das erste Mal das ich Bruce und Adrian live gesehen habe (und besser als das Maiden Konzert der VXI-Tour ein paar Monate davor).
Uwe P aus B
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#207

Beitrag von Uwe P aus B »

ich finde " kleine " Gigs mit wenig Leuten das ist mal was anderes, hat fast was familiäres. Ich hab Eloy mal gesehen muß so 1983 gewesen sein, der Termin wurde verschoben und keine Werbung dafür gemacht, war reiner Zufall das ich da ein Plakat entdeckt habe. Internet gabs noch nicht und so spielten Eloy dann das volle Programm vor ca. 40 Leuten, Frank Bornemann nahms aber mit Humor und meinte dann : hätte ich gewusst das " soviele " Leute kommen dann hätte ich euch am Eingang per Handschlag begrüsst, war aber trotzdem ein geiles Konzert. Karat haben mal in einer Disco gespielt vor ca 50 Leuten, die haben vorher an der Bar gesessen und man konnte Tach sagen aber nicht zuviel Quatschen denn Big Brother war natürlich immer dabei. große Festivals mag ich auch nicht, man sieht nix und alles hat doch eher einen Volksfestcharakter, viel stehen für ein bißchen Spaß.
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#208

Beitrag von eddie666 »



Klasse! :super: Mir gefällt der Song und das Video! :D
The Ancient Mariner
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#209

Beitrag von The Ancient Mariner »

Ja, beides gelungen. Schade nur, dass die Rolle, die ihm am besten in dem Video steht, tatsächlich die des Putzmanns ist. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass er ein ganzes Konzert durchhält.
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eddie666
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#210

Beitrag von eddie666 »

Erstmals singt Udo Dirkschneider in seiner Muttersprache im Wolfsheim-Cover des Hits ‘Kein Zurück’, der heute als digitale Single sowie limitierte 7″-Vinyl (700 Stück, inklusive ‘We Will Rock You’) samt Videoclip erscheint. Der Track entstammt dem am 22. April 2022 erscheinenden Album MY WAY.

Quelle: Metal Hammer

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