Black Metal-Thread

[Tillmann]

Ich kenne (noch) nicht wirklich viel von dem neuen Darkthrone Zeug, aber wenn man keinen Black Metal erwartet sondern rotzigen, angeschwaerzten Thrash sollte es doch gehen, oder?

[aschi]

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[Drifter]

Shining har mich doch im letzten Jahr überrascht. Kannte die Band noch gar nicht. Haben aber eines des besten Alben 2012 raus gebracht.
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[Euronymane]

Was haltet ihr von den Meinungen und Ideologien mancher Black Metal-Musiker (z.B. der allseits genannte Varg Vikernes).
Schreckt euch das eher ab, diese Musik zu hören oder durch Plattenkauf diese Musiker zu unterstützen oder ist euch die Meinung des Musikers egal, solange die Musik zwiebelt?

[Quebec-weekend-warrior89]

Das ist natürlich ein klassisches Streitthema und nicht ganz einfach zu beantworten...

Solange ein Künstler das Geld, was er durch mich als Fan verdient nicht offen für abartige Dinge benutzt und solange seine künstlerischen Werke nicht ausschliesslich radikal seine Ideologie zum Ausdruck bringen, gebe ich ihm als Künstler eine Chance.

Es gibt jede Menge Schauspieler, die ich persönlich abartig finde, weil sie radikale Republikaner (Clint Eastwood), in Scientology engagiert (Tom Cruise) oder (mehrfach) vorbestraft sind (Charlie Sheen), aber sie sind dennoch tolle Schauspieler und wir schauen uns ihre Filme doch sehr gerne an. Solange diese eben nicht über radikalrepublikanische Werte, Sceintology-Propaganda oder unästhetische Drogenverherrlichung sind, geht das in Ordnung. Wenn ich morgen früh erfahren würde, dass meinetwegen ein Johnny Depp oder ein Choi Min Sik ein Serienkiller ist, würde ich trotzdem weiter seine Filme gucken, weil ich die klasse finde.

Das ist bei Musikern eben ähnlich. Ich finde beispielsweise, dass Niklas Kvarforth schon ein sehr seltsamer Typ ist, aber Shining höre ich sehr gerne. Burzums Texte haben ja auch mehr mit nordischer Mythologie als mit Antisemitismus zu tun. Da muss man differenzieren können. Viele Leute können dies nicht und haben schnell Vorurteile: Death Metal Fans sind brutale Schläger, Schwarzmetaller sind radikal und rassistisch, Gothics sind selbstmordgefährdet etc. Das ist natürlich Unfug und trifft bestenfalls auf eine verwirrte Minderheit zu.

Man muss sich natürlich auch eine gewisse künstlerische und intellektuelle Distanz bewahren. Es gibt genug Bands, die über Mord, Suizid und ähnliche Dinge singen, aber nur weil ich diese höre bringe ich am nächsten Tag auch nicht mich oder jemand anderen um. Man kann im Gegenteil seine negativen Emotionen in dieser Musik katalysieren und fühlt sich danach gleich besser. Solange Lieder nicht offen zum Rassismus oder Ähnlichem aufrufen geht das für mich in Ordnung.

Eine Band, die mit Hakenkreuzen bemalt die Bühne entert geht mir dann persönlich aber zu weit. In einer Demokratie hat man allerdings ganz objektiv ein Recht auf seine Meinung und sollte diese Konzerte nicht verbieten. Deshalb halte ich indizierte Alben, Filme etc. und Verbote für einschlägige Parteien auch für falsch. Man hat in Deutschland in der Hinsicht auch weniger Freiheiten als in anderen Ländern, die deswegen aber nicht unbedingt dekadenter sind. Im Untergrund sind diese Menschen übrigens viel schwerer zu berechnen und somit gefährlicher.

Also: Ich befasse mich in der Regel erst einmal mit der Band und entscheide dann, ob oder wei ich sie höre. Man muss private Ansichten und künstlerische Kreativität aber voneinander kennen (Dali oder Gogh waren auch streckenweise ganz bizarre Persönlichkeiten). Man beachte auch, dass Wahnsinn und Genie eben oft sehr nah beieinander liegen. Ein bischen Offenheit schadet uns allen nicht.

Übrigens gibt es Verblendete und Radikale auch in ganz anderen Genres. Black Metal wird leider ift vorschnell gebrandmarkt. Ein Dave Mustaine von Megadeth hat beispielsweise ganz abartige Meinungen, dennoch würde mich das nicht darin beeinflussen, ob ich Megadeth höre oder nicht und Millionen Albenverkäufe scheinen das ja zu bestätigen.

[Elandiar]

Was haltet ihr von den Meinungen und Ideologien mancher Black Metal-Musiker (z.B. der allseits genannte Varg Vikernes).
Schreckt euch das eher ab, diese Musik zu hören oder durch Plattenkauf diese Musiker zu unterstützen oder ist euch die Meinung des Musikers egal, solange die Musik zwiebelt?

Ich höre zwar keinen Blackmetal, aber deine Frage ist ja nicht wirklich an ein bestimmtes Genre gekoppelt (wenngleich sich im Bereich des BMs - dann in Gestalt des NSBMs dieses Problem vllt etwas häufiger stellt als anderswo) - insofern mal meine Meinung:

Generell sind mir politische Ansichten von Musikern, solange sie sich in einem bestimmten Rahmen bewegen, relativ egal. D.h. ich könnte mir durchaus vorstellen, bzw. habe absolut kein Problem damit, Musik von Musikern mit ner anderen Einstellung als meiner eigenen zu hören, solange sich deren Einstellung, nicht auf nervige Art und Weise in den lyrics Niederschlägt - Iced Earths When The Eagle Cries sei hier als Beispiel für mMn. dümmlichen Patiotismus genannt. (Und eigentlich mag ich Iced Earth - und höre sie auch nach wie vor)

Es gibt aber Grenzen - Musik von Nazis und Faschisten bewegt sich außerhalb dieser Grenzen - ich unterstütze keine Rechtsradikalen, würde die Musik allerdings auch wenn sie kostenlos wäre nicht anhören. Mir sind solche Menschen einfach dermaßen zuwider - damit will ich überhaupt nichts zu tun haben.
Meiner Meinung nach darf man Nazis keine Plattform bieten, ihnen keine Aufmerksamkeit schenken - unabhängig davon, ob sie abgesehen von ihrer Ideologie vllt noch begabte Künstler oder fürsorgliche Familienväter sind. Aufmerksamkeit für Musik - und der damit verbundene Erfolg beschert Aufmerksamkeit, beschert Fans - also eine Plattform, über die dann letztlich auch wieder für menschenverachtende Ideologien geworben werden kann. Nicht zu verachten auch der finanzielle Aspekt: Wer solche Musik kauft oder entsprechende Konzerte besucht, unterstützt womöglich indirekt rechtsradikale Projekte und/oder Vereinigungen. :down:

Und es besteht dann eben mMn. doch noch ein gradueller Unterschied zwischen Musikern und Schauspielern mit zweifelhaften Ansichten (US Patriotismus, Scientology,..,...) - über die man zugunsten der von ihnen erbrachten Kunst vllt hinwegsehen kann, und Leuten, die sich offen zum Nationalsozialismus/Antisemitismus, etc. bekennen.

[Quebec-weekend-warrior89]

Natürlich sind Rechtsradikale widerlich. Da bin ich der erste, der das sagt. Aber objektiv gesehen müsste man dann auch Bands verbieten, die anarchistisch eingestellt sind und über die Zerstörung des Staates singen oder linksradikale Truppen oder Gruppen mit religiös-extremistischen Hintergrund wie dem Islamismus und so weiter. Es gibt in Deutschland auch Gruppen mit salafistisch geprägten Texten oder linksradikalen Parolen oder eben anarchistischen Texten, die zu Gewalt aufrufen. Wenn man nur die rechtsradikale Ideologie verbietet, dann ist das ungerecht und antidemokratisch. Wenn der deutsche Staat dann mal die Eier hätte Salafisten auszuweisen und ihre Kunstwerke zu konfiszieren, dann könnten sie auch die anderen Ideologien gleichermassen konfrontieren und wären durch diese Neutralität unantastbar. Aber das würde der deutsche Staat niemals wagen und ist somit in seiner Freiheit eingeschränkt und parteiisch. Was noch viel schlimmer ist als in Deutschland lebende Deutsche, die gegen Ausländer sind, sind doch Ausländer, die in Deutschland leben und komplett gegen alle deutschen Werte sind. Da müsste man bei letzteren doch eher eingreifen oder wenigstens im gleichen Masse wie bei Rechtsradikalen, aber das ist eben utopisch.

Ich halte daher von den Verboten nichts, denn sie sind willkürlich und schüren nur weiteren Hass. Heutzutage wird man in der Gesellschaft genug sensibilisert - besonders in Deutschland - und wenn man so einer Ideologie auf dem Leim geht, dann ist man entweder selbst Schuld oder es liegt meistens am engen Freundeskreis oder an der Familie und nicht an einer Band, die man stark findet. Solche Bands entdeckt man sonst auch gar nicht intensiv und sie sind ausschliesslich auf solche Klientelen ausgerichtet. Ich kann mir beispielsweise kaum vorstellen, dass ein Ottonormalbürger, der einfach gerne harte Rockmusik hört, nur wegen der Musik auf ein Landser-Konzert geht. Es gibt niemanden, der Kommunist geworden ist, weil er ein Lied von Kreator gehört hat oder so. Man überschätzt den Einfluss gewisser Künstler auch manchmal.

Das ist Randgruppenmusik und mir ist es lieber, dass die Rechtsradikalen (oder andere Randgruppen) auf so einem Konzert volltrunken Parolen skandieren, als dass sie durch die Strassen ziehen und Punks, Metaller und Ausländer zusammendreschen. Meine Freunde und ich sind schon mal von Nazis angegriffen worden, weil sie dachten, dass wir auf einem Punkkonzert gewesen seien und an selber Stelle rechtslastige Bands Auftrittsverbot haben (in Wirklichkeit kamen wir von einer Metalparty). Ohne diesen Katalysator Musik wäre es doch noch viel schlimmer. Ein Verbot solcher Bands bringt ausserdem den gegenteiligen Effekt, nämlich viel zu viel Aufmerksamkeit und die Rechtsradikalen könnten sich dann - und zwar völlig zurecht - in die Opferrolle hineinspielen und noch mehr Leute auf ihre Seite ziehen.

[Surfer]

Kann mit dem Genre wirklich nichts anfangen, mag da echt nichts.

Wenn ich herausfinde, dass ein Künstler ein Nazi/Neonazi/... ist, kaufe ich die Musik nicht mehr, Elandiar hat die Gründe schon genannt. Solange das Gedankengut nicht menschenverachtend ist, geht es noch.

[Orkboss]

Ich habe mich mal etwas über Black Metal belesen, und bin da etwas hin und her gerissen. Einerseits interessiert mich die Art der Musik(zumindest das, was ich schon gehört habe), andererseits gibt es beim Black Metal auch so viele extreme Gesiteshaltungen, die mir nicht zusagen(NSBM, gewisse Auslegungen des Satanismus). Allerdings interessiert mich der Pagan Metal sektor und auch die Aussagen/die geisteshaltung von King Diamond finde ich interessant.
Und reinhören kann man mMn in alles, solange man es analytisch betrachtet(ich würde für NSBM nie Geld ausgeben, aber um zu wissen, was diese Menschen eigentlich Propagieren/wie sie es machen muss man das ganze nunmal zwangsläufig hören)

[MORGOTH]

Mit Black Metal hab ich mich bis jetzt noch nie befaßt. "BIS JETZT"
Ein Bekannter hat mir die "Dissection-Storm Of The..." ausgeliehen, hab sie mir dann am nächsten Tag gleich bestellt. Ich finde die Musik so geil, hätt ich nie gedacht. Hoffentlich bin Ich nicht gleich beim besten des Genres gelandet, hab gesehen das es auch hier im Forum als Geheimtipp gilt. Wie findet ihr "Naglfar", "Gates Of Ishtar" oder "Enslaved"? Sonst noch gute Bands als die hier schon erwähnten? Kann mir zwar nicht vorstellen das irgendwas an Songs wie "Where Dead Angels lie" oder "Thorns Of Crimson" rankommt, aber wer weiß was ich dahingehend noch alles entdecke.

[Irenicus]

@MORGOTH

DIese hier:



Unbedingt besorgen

Und ja, Enslaved sind genial, allerdings kein reiner Black Metal, außer auf den ersten 2 Alben. Danach ging es erst mehr Richtung Viking Metal und danach wurden sie immer progressiver.

[MORGOTH]

An die hab ich auch schon gedacht, aber jetzt durch dich bestärkt werd ich sie dann wohl kaufen. Kritiken waren auch sehr gut.

[MaidenMetallian]

@MORGOTH:

....dann solltest du diese hier auch mal antesten:

[MORGOTH]

@ MaidenMetallian:

Wird erledigt, nächste Woche wird wieder bestellt.
Bin für jede gute Empfehlung dankbar!!

[MaidenMetallian]

.....dann noch zwei Scheiben der "ersten" Black Metal Generation:





Wobei Erstgenannte noch wesentlich "roher/rumpeliger" klingt.
Für mich waren VENOM die "Jugendidole"