chemicalwedding hat geschrieben:
Im Grunde genommen sehen wir beide das ja eigentlich ziemlich ähnlich, trotzdem aber nicht ganz gleich
Unter dem Strich finde ich FotD aber ganz einfach aus Maiden-Sicht unterdurchschnittlich....
Wie ich weiter oben auch schon zart angedeutet habe: ich auch.
Im Grunde sind sowohl NPFTD als auch FOTD schwach. FOTD ist für mich, dank der genannten Pluspunkte, halt Einäugiger unter den Blinden. Aber scharf drauf die Scheibe aufzulegen bin ich auch nicht. Die meisten Songs sind bei mir nach jedem Hören sofort wieder aus dem Gedächtnis gerutscht.
CaptainMorgan hat geschrieben:Ich verstehe ehrlichgesagt das Problem dass Viele mit "No Prayer for the Dying" haben nicht wirklich.
Schlechter Sound, kein Klassiker drauf, Stinker drauf ... im Vergleich zu allen Vorgängern fällt das Album um mindestens zwei Klassen ab.
So nahe an den Alben der frühen 80er waren Maiden nie wieder als mit diesem Album.
Nur; die Härte und das Direkte klingen hier forciert, gewollt, gekünstelt. Gerade das gewollt rohe in Dickinsons Gesang finde ich scheiße (gilt auch für FOTD). Die Band klingt hier meines Erachtens orientierungslos. Ein Zustand der sich durch die kompletten 90'er ziehen würde.
So jetzt könnt ihr mich steinigen: Ich finde "No Prayer for the Dying" besser als den viel gelobten und aus meiner Sicht überbewerteten Vorgänger "Seventh Son of a seventh Son". Und von wegen kein Klassiker: Mindestens der Titeltrack, "Run silent, run deep" und "Mother Russia" sind aus meiner Sicht welche.
Das ist natürlich legitim. Ich finde halt schon den Sound derart unbefriedigend, dass mir das Album schnell auf die Nerven fällt. 7S halte ich für deutlich stärker. Das höre ich immer mal wieder gerne. Aber das heißt natürlich nicht, dass ich dich steinigen möchte. Hochstens ein bisschen
Morten hat geschrieben:Nur; die Härte und das Direkte klingen hier forciert, gewollt, gekünstelt. Gerade das gewollt rohe in Dickinsons Gesang finde ich scheiße (gilt auch für FOTD.
Da stimme ich dir voll zu. Das war vielleicht auch ein Grund warum Adrian Smith vor den Aufnahmen der NPftD skeptisch war, und schlussendlich von der Band überzeugt werden konnte, die Band doch besser zu "verlassen". Dass schlussendlich nach dem Abgang zweier doch sehr wichiger Songschreiber die Band sich neu orientieren musste, ist ja noch nachvollziehbar. Steve hätte sich da besser ein wenig helfen oder beraten lassen sollen. Da sind Entscheide gefallen, die der Band nicht gut getan haben.
Ich find be quick, afraid und FOTD sind gute Songs, der Rest von Fear of the Dark ist Füllerware. Dennoch für mich an sich das "beste" Album der 90er, wobei ich X-Factor interessanter vom Songwriting finde. Hier nervt leider nur streckenweise der schiefe Gesang von Blaze und die etwas drucklose Produktion, ansonsten wäre X-Factor mein Favorit gewesen.
No Prayer ist an sich eher unterdurchschnittlich, der "neue" Sound auf dem Album sagt mir nicht so zu, vor allem der Sound der Leadgitarren. Wenn man das Album als Veröffentlichungs-Nachfolger von 7th Son sieht, ist der Qualitätsabfall schon massiv.
Virtual XI ist für mich der Tiefpunkt, habe 1998 echt auf das Album hingefiebert, nachdem Virus 2 Jahre vorher doch neuen Wind reinbrachte und Maiden vor der Veröffentlichung von Virtual XI recht viel vom "besten Album" sprachen. Als die Single "The Angel and the Gambler" rauskam war ich schon massiv enttäuscht, der Rest vom Album hat mich dann leider daran glauben lassen, dass es das von Maiden "gewesen sei". Zum Glück kam es anders.
Ich finde No Prayer und FotD werden als Album ein bisschen zu hart rangenommen. Die 80er Alben überschatten sie natürlich, und dennoch höre ich sie mir in regelmäßigen Abständen gerne an. Wenn man sich auf den Sound einlässt können beide Alben gefallen, da muss man vielleicht auch mal seine Herangehensweise anpassen. Ist ja nicht so, als würde man ein Celine Dion Album in den Händen halten. Ausnahme ist allerdings "Chains of Misery", das Lied ist wirklich für die Tonne.
ZoSo_Capricorn hat geschrieben:Ich finde No Prayer und FotD werden als Album ein bisschen zu hart rangenommen.
Bei NPftD bin ich gleicher Meinung. Wobei auch für mich dieses Album auf keinen Fall zu den Höhepunkten der Band zählt.
FotD wird meiner Meinung wegen dem Titelsong generell überbewertet. Heute kennen viele Maiden-"Fans" ja nur noch den Titelsong, weil nur dieser regelmässig gespielt wird. Und weil der Song so beleibt ist, bewerrten vielleicht viele das Album so gzut. Als vor ein paar Jahren Afraid in der Setlist aufgetaucht ist hatte ich das Gefühl, nur die wirklichen Maiden-Fans kennen den Song. Ein erschreckend grosser Teil der Leute in der Halle schien mit dem Song nicht wirklich vertraut zu sein. Schade, aber schlussendlich die Konsequenz aus der Strategie von Maiden, die Setlist jeweils zu einem eher grossen Anteil mit den immer gleichen "Hits" zu besetzen. Aber der Erfolg gibt ihnen recht, die Leute kommen immer in grösseren Scharen an die Konzerte.
chemicalwedding hat geschrieben:
FotD wird meiner Meinung wegen dem Titelsong generell überbewertet. Heute kennen viele Maiden-"Fans" ja nur noch den Titelsong, weil nur dieser regelmässig gespielt wird. Und weil der Song so beleibt ist, bewerrten vielleicht viele das Album so gzut. Als vor ein paar Jahren Afraid in der Setlist aufgetaucht ist hatte ich das Gefühl, nur die wirklichen Maiden-Fans kennen den Song. Ein erschreckend grosser Teil der Leute in der Halle schien mit dem Song nicht wirklich vertraut zu sein. Schade, aber schlussendlich die Konsequenz aus der Strategie von Maiden, die Setlist jeweils zu einem eher grossen Anteil mit den immer gleichen "Hits" zu besetzen. Aber der Erfolg gibt ihnen recht, die Leute kommen immer in grösseren Scharen an die Konzerte.
Der Punkt ist halt: Es kommen immer neue Leute zum Konzert und die wollen natürlich die großen Songs wie FotD, Trooper und TNOTB hören. Ich kann es nur zu gut verstehen, dass diese Songs so gut wie nie in der Setlist fehlen. Wir als Fans, die Maiden schon mehrmals gesehen haben, vielleicht sogar mehrmals pro Jahr, würden uns sicher mehr Mut bei der Songauswahl wünschen. Aber ganz grundsätzlich machen Maiden es nicht verkehrt. Und es gibt bei jeder Tour neue Songs, wie z.B. bei der TBOS-Tour mit "Children of the Damned" und "Powerslave". Und damit erfüllen sie einerseits die Erwartungshaltung der Erstgänger und Wiederkehrenden.
Die Kurve ging steil nach unten. No Prayer fand ich schwächer als alles aus den 80ern aber im Vergleich zu allen anderen Alben der 90er, war es noch das stärkste Album. Fear hatte ein paar starke Songs, aber viele Filler. X-Factor fing stark an, aber ab der Hälfte nur noch langweilig und monoton, und als Virtual rauskam, hatte ich schon keinen Draht mehr zur der Band.
Interessant bei mir ist, dass ich in den 90zigern No Prayer deutlich schlechter fand als Fear und Virtual XI hat mir anfänglich auch viel besser gefallen als X Factor.
Über die Jahre sind bei mir aber Fear und Virtual sehr schlecht gealtert, dafür sind No Prayer und X-Factor quasi nachgreift.