Gute und schlechte Labels in der Metalszene

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Quebec-weekend-warrior89
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Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#1

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Manchmal hore ich mir Bands und Projekte nur an, weil sie bei Labels sind, deren Veroffentlichungen mir fast durch die Bank weg gut gefallen.

Prophecy Productions: Dieses deutsche Label gibt es seit 1996 und ist besonders in den Bereichen Gothic Metal, Doom Metal und Black Metal aktiv. Es hat aber auch ein Faible fur experimentierfreudigere Genres wie Avant-Garde, Neofolk und Post-Rock. Bei dem Label sind derzeit unter Anderem Dornenreich, Empyrium, Falkenbach, Novermbers Doom und The Vision Bleak. Herausragend sind auch die Kompilationen des Labels, die teils mit exklusiven oder raren Stucken daher kommen wie ''Whom the Moon a Nightsong Sings'' (der absolute Wahnsinn!).

Season of Mist: Dieses franzosische Label gibt es ebenfalls seit 1996 und auch dieses Label deckt die Bereiche Gothic Metal und Black Metal ab, aber durchaus auch Death Metal und experimentierfreudigen Progressive Metal. Hier sind derzeit unter Anderem Bands wie Carach Angren, Ne Obliviscaris, Shining, Solstafir und The Old Dead Tree dabei. Hier empfehle ich die streng limitierte Kompilation ''One And All, Together, For Home''.

Eisenwald: Dieses kleine deutsche Label gibt es erst seit 2005 und hat seine Nische in den Genres Black Metal und Gothic Metal gefunden. Hier sind Geheimtipps wie Blaze of Sorrow, Idle Hands und Velnias an Bord. In der Vergangenheit waren beispielsweise auch Agalloch und Drudkh dabei. Auch diverse Bands des Métal Noir Québécois fanden hier ein Zuhause und international Beachtung.

Dann gibt es noch die andere Seite der Labels, die nur auf kommerzielle Ausschlachtung bedacht sind.

earMUSIC: Dieses deutsche Label ist nicht nur in der Metalszene aktiv, sondern auch in den Bereichen Pop und Rock. Das Label hat grosspurig Rereleases bekannter Bands wie Gamma Ray und Stratovarius angekundigt, die plotzlich verschoben oder ohne Erklarung abgebrochen wurden. So hat der geneigte Sammler im Zweifelsfall irgendwelche halbfertig-halbgare Kollektionen daheim.

Frontiers Records: Dieses italienische Label ist dafur bekannt ihre Kunstler mit italienischen Studiomusikern zu paaren und dann irgendwelche halbherzigen Projekte auf den Markt zu werfen. Allen / Lande, Lione - Conti und Timo Tolkki's Avalon sind bekannte Beispiele.

Noise Records: Dieses deutsche Label war in den Achtzigern und Neunzigern durchaus wichtig und hatte Bands wie Grave Digger, Running Wild und Voivod am Start. Allerdings ist das Label zuletzt zu einem gruseligen neuen Leben erwacht und wirft mit ganz billig gemachten Kompilationen um sich, die fur unverschamte Preise angeboten werden. Auch die Rereleases sind streckenweise echt lieblos zusammengeschustert. Alle Veroffentlichungen seit 2016 sollte man moglichst umgehen.

Welche Labels gefallen euch oder sagen euch gar nicht zu und warum?
Chewie
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#2

Beitrag von Chewie »

Quebec-weekend-warrior89 hat geschrieben:
Noise Records: Dieses deutsche Label war in den Achtzigern und Neunzigern durchaus wichtig und hatte Bands wie Grave Digger, Running Wild und Voivod am Start. Allerdings ist das Label zuletzt zu einem gruseligen neuen Leben erwacht und wirft mit ganz billig gemachten Kompilationen um sich, die fur unverschamte Preise angeboten werden. Auch die Rereleases sind streckenweise echt lieblos zusammengeschustert. Alle Veroffentlichungen seit 2016 sollte man moglichst umgehen.
da fehlen aber ne Menge Bands in der Aufzählung

die Rereleases die ich mir von Noise geholt habe (Kreatro, Running Wild, VoiVod) sind in meinen Augen alle super.

Wobei der Labelname mit dem Label aus den 80ern nichts mehr zu tun hat

ich empgfehle mal das Buch über Noise Records. Sehr lesenswert
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chemicalwedding
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#3

Beitrag von chemicalwedding »

Chewie hat geschrieben:da fehlen aber ne Menge Bands in der Aufzählung

die Rereleases die ich mir von Noise geholt habe (Kreatro, Running Wild, VoiVod) sind in meinen Augen alle super.
z.B. Coroner & Celtic Frost :pray: & Hellhammer
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Quebec-weekend-warrior89
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#4

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Mir ist klar, dass da ganz viele Bands dabei waren und in den Achtzigern und Neunzigern war es ein tolles Label. Aber diese Kompilationen mit lieblos aneinander gereihten Liedern und furchtbar unkreativen Artworks sind eine Schande. Hier mal ein Beispiel:

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Das Cover besteht einfach nur aus drei Albencovern, die jeweils drei Mal in wahlloser Reihenfolge abgebildet wurden. Die Kompilation bietet nur seit Jahrzehnten veroffentlichte Songs und keinerlei exklusives oder rares Material. Die Lieder wurden vollig lieblos chronologisch aneinander gereiht. Schlimmer geht es wirklich nicht mehr. :facepalm2:
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chemicalwedding
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#5

Beitrag von chemicalwedding »

Von CORONER haben sie nichts dergeleichen veröffentlicht.

Die Celtic Frost Alben wurden neu veröffentlicht mit einigen Bonustracks. Ich habe leider noch keine dieser Neuveröffentlichungen gekauft. Aber ich glaube die Dinger sind recht hochwertig geworden, mit Liner Notes von Tom Warrior. Aber irgendwas hat Tom nicht gepasst und er hat sich mit dem Label erneut verkracht. :ka: Wenn ich mich nicht täusche durfte er beim Remastering keinen Einfluss nehmen und es kam schlussendlich sher zu seinem Missfallen raus

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Chewie
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#6

Beitrag von Chewie »

chemicalwedding hat geschrieben:z.B. Coroner & Celtic Frost :pray: & Hellhammer
Sabbat, Helloween, Tankard, Deathrow :love:
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#7

Beitrag von Chewie »

chemicalwedding hat geschrieben:Von CORONER haben sie nichts dergeleichen veröffentlicht.

Die Celtic Frost Alben wurden neu veröffentlicht mit einigen Bonustracks. Ich habe leider noch keine dieser Neuveröffentlichungen gekauft. Aber ich glaube die Dinger sind recht hochwertig geworden, mit Liner Notes von Tom Warrior. Aber irgendwas hat Tom nicht gepasst und er hat sich mit dem Label erneut verkracht. :ka: Wenn ich mich nicht täusche durfte er beim Remastering keinen Einfluss nehmen und es kam schlussendlich sher zu seinem Missfallen raus

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die hab ich mir auch geholt, und zack hat man die Scheiben in der x-ten Version., sind echt klasse geworden.

Und diese Best of Dinger sind natürlich rektaler Auswurf :D :D
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#8

Beitrag von Tillmann »

Quebec-weekend-warrior89 hat geschrieben:Mir ist klar, dass da ganz viele Bands dabei waren und in den Achtzigern und Neunzigern war es ein tolles Label. Aber diese Kompilationen mit lieblos aneinander gereihten Liedern und furchtbar unkreativen Artworks sind eine Schande. Hier mal ein Beispiel:

Bild

Das Cover besteht einfach nur aus drei Albencovern, die jeweils drei Mal in wahlloser Reihenfolge abgebildet wurden. Die Kompilation bietet nur seit Jahrzehnten veroffentlichte Songs und keinerlei exklusives oder rares Material. Die Lieder wurden vollig lieblos chronologisch aneinander gereiht. Schlimmer geht es wirklich nicht mehr. :facepalm2:

Man muss aber dazu sagen das es bis dahin nichts aus den 80ern von Voivod auf Vinyl oder CD gab bis auf der das erste Album das noch bei Roadrunner erschien. Von daher als CD für kleines Geld eine gute Sache um erstmal eine gute Übersicht zu haben bis man sich alle Alben nach und nach als Rereleases nachkaufen kann. Und dann kann die CD ab ins Handschuhfach ins Auto.
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#9

Beitrag von Chewie »

und die drei Rereleases von Voi Vod die 2017 über Noise kamen sind doch vom Umfang, Aufmachung und Preis (2CD + DVD) ein Knaller, oder??
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#10

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Abgesehen davon, dass die Band diese Rereleases schon so gegen 2010 anstatt 2017 veroffentlichen wollte, sind sie ganz gut geworden. Gerade deswegen bedarf es aber keiner Kompilation, die nur drei Jahre und drei Alben umfasst, das ist absolut sinnfrei.
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#11

Beitrag von Tillmann »

Chewie hat geschrieben:und die drei Rereleases von Voi Vod die 2017 über Noise kamen sind doch vom Umfang, Aufmachung und Preis (2CD + DVD) ein Knaller, oder??
Absolut!
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#12

Beitrag von Tillmann »

Das Problem bei den Sachen von earMusic wie SAGA oder Gama Ray wird schlicht und einfach sein das es keiner kauft. Aufwand und Nutzen stehen da wohl in keiner Relation, vor allem wenn kein Mehrwert vorhanden ist.

Die SAGA rereleases hatten 1-2 Bonus Songs von einem Konzert in Hamburg auf jeder CD. Nach 4 rereleases wurde die ganze Sache eingestellt, stattdessen kam dan Live in Hamburg raus, also das komplette Konzert von dem die Bonus Songs stammen. Dazu Null Werbung etc., so funktionierts halt nicht. Wenn du da nicht das Zugpferd ala Tarja oder Deep Purple bist bei edel ist die ganze Sache eher stiefmütterlich.
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Re: Gute und schlechte Labels in der Metalszene

#13

Beitrag von Chewie »

Quebec-weekend-warrior89 hat geschrieben:Abgesehen davon, dass die Band diese Rereleases schon so gegen 2010 anstatt 2017 veroffentlichen wollte, sind sie ganz gut geworden. Gerade deswegen bedarf es aber keiner Kompilation, die nur drei Jahre und drei Alben umfasst, das ist absolut sinnfrei.
ist die Frage ob die Band selber die Rechte an den drei Alben hat die bei Noise rauskamen. Ich denke mal das der Walterbach damals die Verträge sehr zu seinen Gunsten gemacht hat .

Meines Wissens ist Noise in der aktuellen Form nicht mehr das Noise Label das es in den 80er / 90er war. Ich glaube der Walterbach hat da nichts mehr mit zu tun. da steht nur Noise Records aus Marketing Gründen drauf (ich meine um die alten Alben wieder verfügbar zu machen). Und das aktuelle Label hat nunmal wohl nur die Rechte an diesen drei Alben. Es gibt übrigens auch Best of Alben dieser Art von anderen Noise Bands.


Ich empfehle mal die Lektüre dieses Buches

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