Sinnlose Coverbands

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ZoSo_Capricorn
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Sinnlose Coverbands

#1

Beitrag von ZoSo_Capricorn »

Ich bin am Wochenende über zwei (für mich) absolut sinnlose Coverbands gestolpert und dachte, ich mache mal einen Thread dazu auf. In der Hoffnung, ihr könnt zu diesem Wahnsinn auch etwas beitragen.

Ich meine, klar: Wer die ganz großen Bands sehen will, muss meistens viel Asche hinlegen. Besonders bei sowas wie Metallica oder ACDC. Da kann man durchaus in die Versuchung kommen zu einer Coverband zu gehen, die meistens den jungen Enthusiasmus der Großen nachstreben. Und zugegebenermaßen werden selbst die mittelgroßen Bands zunehmend teurer, sodass man überlegen muss, ob man hingeht. Z.B. sowas wie "Machine Head" für schlappe 50€.

Allerdings widerstrebt sich mir der Gedanke entweder zu einer "Sabaton" oder "Ghost" Tribute Band zu gehen. Ich meine, ... es ist nicht so, als würden sich gerade diese beiden Bands besonders rar machen. Gerade Sabaton spielt an jeder Steckdose. Und Ghost als ewige Vorband von Iron Maiden. Und jetzt während des Verfassens musste ich feststellen, dass sowohl Sabaton, als auch Ghost Ticketpreise jenseits von 50€ nehmen. Die Zeit vergeht aber auch fix.

https://www.ghostdivision.nl/headquarters/band/



https://www.metal-hammer.de/ghost-was-h ... f-1155455/



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Quebec-weekend-warrior89
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Re: Sinnlose Coverbands

#2

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Ich kann es nachvollziehen, dass eine Band in ihrer Anfangszeit erst einmal Cover spielt, bevor man zum eigenen Stil findet. Es ist auch in Ordnung, wenn eine Band einer besonderen Inspirationsquelle huldigt und hin und wieder mal ein Cover als Bonuslied verwendet. Meinetwegen kann man als unterhaltsame Uberraschung bei einem Konzert auch mal ein Cover einschieben, an dem die Fans ihren Spass haben. Reine Coverbands sind hingegen unnotig wie ein Kropf. Da berappe ich lieber etwas mehr Geld um das Original zu sehen, als auch nur ein paar Euros aus dem Fenster zu schmeissen.
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chemicalwedding
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Re: Sinnlose Coverbands

#3

Beitrag von chemicalwedding »

Reine Coverbands sind teils schon recht sinnlos.
Auf der anderen Seite kann man die Grossen bekanntlich nur limitiert anschauen gehen, sind teuer und nicht so oft gerade in der Gegend. So um einem gemütlichen Abend mit Sound zu haben kann eine Coverband doch ganz unterhaltsam sein. Auch weil Coverbands öfters mal Songs spielen, welche die Originale sturr verweigern. Ein Tonträger würde ich aber von einer Coverband nie kaufen. Bin kürzlich eigentlich eine Coverband schauen gegangen, Blaze mit seiner Maiden-Setlist ;)

Coverbands von nicht mehr aktiven Bands können durchaus sehr interessant sein. Speziell wenn sie versuchen nicht nur die Musik, sondern auch noch Outfit und Show zu imitieren.

Und die meisten Bands fangen mit Covers an. Kann durchaus Sinn machen. Man kann beim Lernen der Songs durchaus auch etwas im Bereich Songwritting und Songaufbau mitnehmen. Übrigens auch Maiden hatten ganz am Anfnag einen Grossteil Covers in ihrer Setlist. Aber wirklich nur in den ganz ersten Jahren. Bereits 77 oder spätestens 78 wurden hauptsächlich nur noch eigene Songs gespielt, mit vereinzelten Covers gespickt.
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Quebec-weekend-warrior89
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Re: Sinnlose Coverbands

#4

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Die Perspektive der Distanz andert sich mit dem Wohnort. Ich muss in Kanada des Ofteren mal zweieinhalb Stunden bis nach Montreal fahren um ein Konzert zu sehen und mache dies fur eine Band, die mich wirklich interessiert, auch gelegentlich sehr gerne. In Europa ist fur viele Fans eine einzige Stunde Autofahrt scheinbar schon eine schier unuberwindbare Distanz. Dabei spielen nirgendwo auf der Welt Bands so dicht beieinander als in Europa. Wenn man jetzt ganz isoliert irgendwie auf Island oder in Albanien wohnt, dann wurde ich mir vielleicht aus Mangel an Alternativen eine lokale AC/DC-, Metallica- oder Queen-Coverband anschauen, aber gewiss nicht wenn ich in der Nahe einer zentraleuropaischen Grossstadt leben wurde. Viele Europaer wissen gar nicht wie gut sie es in Bezug auf das musikalische Angebot haben. Gruppierungen in denen ehemalige Mitglieder einer Band ihre Interpretationen der Lieder preisgeben, an denen sie mal beteiligt waren, wurde ich jetzt nicht als Coverbands bezeichnen, denn sie spielen ja irgendwie schon ihre eigenen Stucke. ;)
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ZoSo_Capricorn
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Re: Sinnlose Coverbands

#5

Beitrag von ZoSo_Capricorn »

Bei alten Bluesmusikern sind Cover ja gar nicht verpönt, sondern häufig gern gesehen und auf Platte gepresst worden. Also es spricht nichts dagegen Cover als Band zu spielen, insbesondere in der Anfangsphase. Gerade letztens habe ich ja das Judas Priest Cover von Attic gefeiert. Oder Evil Invaders haben "Witching Hour" von Venom gecovert. Das passt alles und kommt an. Mir ging es bei Threaderstellung tatsächlich um Coverbands, die mir einfach unnötig erscheinen. Also solche Bands, die komplett einer Band nacheifern, bei der es sich eigentlich nicht lohnt da großartig etwas nachzueifern, weil sie noch aktiv ist und noch nicht so populär.
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Re: Sinnlose Coverbands

#6

Beitrag von eddie666 »

Ihr dürft Cover Bands und Tribute Bands nicht verwechseln! :nein:
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Re: Sinnlose Coverbands

#7

Beitrag von Irenicus »

eddie666 hat geschrieben:Ihr dürft Cover Bands und Tribute Bands nicht verwechseln! :nein:
Naja, eine Tribute Band spielt halt nur die Musik einer bestimmten Band nach, aber letztendlich ist es auch eine Cover Band, weil sie eben Songs covert.

Ich halte von solchen reinen Coverbands auch nichts; allein schon, weil ich sowieso 95%+ der Cover Versionen uninteressant finde, da einfach nur langweilig das Original nachgespielt wird. Dann seh ich mir lieber das Original an, auch wenn es teuer sein mag. Solche Bands sind höchstens auf einer Party oder so ganz nett, aber ich würde eigentlich nie dafür bezahlen. Ausnahme wäre vielleicht (großes vielleicht), wenn das Original nicht mehr existiert, aber dann muss die Cover Band schon richtig, richtig gut sein und nah an das Niveau des Originals heranreichen.
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Re: Sinnlose Coverbands

#8

Beitrag von ZoSo_Capricorn »

Guter Punkt mit der Ausnahme, falls das Original nicht mehr existiert. Kann ich nachvollziehen. Mir ist dabei der Gedanke gekommen, dass mir selbst dann evtl. neue Bands lieber sind, die sich am Original orientieren, wie z.B. Greta van Fleet stark an Led Zeppelin oder Attic an Mercyful Fate / King Diamond. Erstere sagen mir zwar trotzdem nicht gänzlich zu, zweitere schon. Und mein Interesse an Attic liegt darin begründet, dass sie eben nicht wie eine King Diamond Kopie klingen. Sie setzen auch eigene Akzente. Das ist selbstverständlich etwas was Coverbands nicht können.
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Re: Sinnlose Coverbands

#9

Beitrag von Irenicus »

ZoSo_Capricorn hat geschrieben:Mir ist dabei der Gedanke gekommen, dass mir selbst dann evtl. neue Bands lieber sind, die sich am Original orientieren, wie z.B. Greta van Fleet stark an Led Zeppelin oder Attic an Mercyful Fate / King Diamond.
Solche Bands gibt es aber auch nicht in jedem Fall. z.B. kenne ich keine Band, die auch nur annähernd wie Rush klingt.

Greta van Fleet schreiben zwar eigene Songs, aber klingen doch schon sehr nach Led Zeppelin Abklatsch, finde ich. Sicherlich weit mehr als z.b. Rush auf ihrem Debütalbum, das immer als LZ Kopie bezeichnet wird. Interessant finde ich sie jedenfalls nicht, da fehlen einfach die genialen, mächtigen Gitarrenriffs eines Jimmy Page und der Gesang geht mir auch eher auf die Nerven, klingt nach zuviel Kaffeekonsum. :D

Was ich mir z.b. ansehen würde (aber leider noch nicht getan habe), wären die "GRANDSHEIKS", eine Frank Zappa/Mothers of Invention Tribute Band. Eines der Bandmitglieder (Andi Mertens) war hier auch mal Moderator im Forum, lang ist's her.
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chemicalwedding
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Re: Sinnlose Coverbands

#10

Beitrag von chemicalwedding »

Quebec-weekend-warrior89 hat geschrieben:Die Perspektive der Distanz andert sich mit dem Wohnort. Ich muss in Kanada des Ofteren mal zweieinhalb Stunden bis nach Montreal fahren um ein Konzert zu sehen und mache dies fur eine Band, die mich wirklich interessiert, auch gelegentlich sehr gerne. In Europa ist fur viele Fans eine einzige Stunde Autofahrt scheinbar schon eine schier unuberwindbare Distanz. Dabei spielen nirgendwo auf der Welt Bands so dicht beieinander als in Europa.
Da hast du vollkommen recht. Aber je nach dem wo man aufwächst, entwickelt man gezwungenerweise eine andere Einstellung zu Distanzen. Und wenn man mit Amerika vergleicht spielen tatsächlich viele Bands einen deutlich dichteren Tourplan in Europa. Wobei es in Europa schon Zonen gibt, wo sich Bands doch eher rar machen. Maiden zum Beispiel spielten in den letzten 20 Jahren in Süditalien, Süd- und Mittelfrankreich und Österreich doch verhältnismassig selten. In Frankreich spielten sie schätzungsweise 80% der Shows in Paris. Da waren wir in Deutschland und der Schweiz in den letzten Jahren doch so ziemlich verwöhnt.

Quebec-weekend-warrior89 hat geschrieben:Gruppierungen in denen ehemalige Mitglieder einer Band ihre Interpretationen der Lieder preisgeben, an denen sie mal beteiligt waren, wurde ich jetzt nicht als Coverbands bezeichnen, denn sie spielen ja irgendwie schon ihre eigenen Stucke. ;)
Irgendwie ja, aber trotzdem eher nein für mich. Bei Blaze war ja nur er selber in Maiden, der Rest nicht. Und das hört man auch sehr gut. Hat für mich schon ein wenig einen Coverband-Anstrich. Ist aber natürlich nicht ganz gleich wie bei puren Coverbands da die Stimme von Blaze schon sehr prägend für diese Maidenphase war und man so immerhin die Originalstimme zu hören bekommt.
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