The Book of Souls - Review Thread

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Quebec-weekend-warrior89
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#31

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Bei Metal Archives gibt es zum neuen Album ''The Book of Souls'' bereits achtzehn Rezensionen. Die Meinungen uber die Scheibe sind fast durchweg uberaus positiv und der Schnitt der Rezensionen liegt derzeit bei amtlichen 84%.

Nur mal als Gegenbeispiel: ''The Final Frontier'' war in den ersten paar Wochen nach seiner Veroffentlichung lediglich acht Mal rezensiert worden, auch wenn es mit der Zeit insgesamt dreiundzwanzig Rezensionen geworden sind. Der Schnitt des Albums liegt heute bei 74% und die Tendenz zeigt weiter nach unten.

Insgesamt wurden die Reunionsalben dort bislang so bewertet:

1. The Book of Souls (84%)
2. Brave New World (82%)
3. A Matter of Life and Death (78%)
4. Dance of Death / The Final Frontier (74%)
clansman1974
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#32

Beitrag von clansman1974 »

Midweek Deutsche Album Charts.

Maiden (7)wieder vor Slayer(10)!
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chemicalwedding
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#33

Beitrag von chemicalwedding »

23.09.2015, 19:06 » clansman1974 hat geschrieben:Midweek Deutsche Album Charts.

Maiden (7)wieder vor Slayer(10)!
Swiss Charts:
Maiden (2) -> vorige Woche (1)
Slayer (3) :eek:
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Boomer
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#34

Beitrag von Boomer »

Ich sehe das wirklich genauso wie Nicko - "the book of souls" ist das "the number of the beast" der Moderne.

http://www.blabbermouth.net/news/nicko- ... orchestra/

Nickos Vorstellung irgendwann einmal einige Epen zusammen mit einem Orchester zu spielen wäre zudem auch ein großer Wunsch von mir (Vor allem auch wegen Alexander :grin: )
Eddie71
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#35

Beitrag von Eddie71 »

Jetzt sind es fast 3 Monate das The Book of Souls veröffentlicht wurde. Zeit mal zu resümieren.
Kennt ihr das? Ein neues Maiden Album ist draußen und man fühlt sich gezwungen das Album auswendig zu lernen? Eigentlich will man ja was anderes hören, aber es ist ja schließlich Maiden.
So ging es mir mit The Final Frontier.
Bei The Book of Souls ist das was anderes. Das Album macht was es soll: Es unterhält mich!!!

Zum Sound: Ich kaufe mir eigentlich kaum noch neuere Musik. Auch sind meine Abspielgeräte nicht gerade die neusten und besten. Deshalb kann ich nicht richtig beurteilen wie eine moderne Produktion klingen muss. Trotzdem glaube ich dass ein wenig mehr Differenzierung der Sache ganz gut getan hätte. Manchmal alles ein bisschen matschig. Auf der anderen Seite hört sich auch alles ziemlich "echt" an. Ich habe es neulich bewusst mit der letzten Metallica verglichen (ich sage ja, ich kaufe nur noch selten neues) und bei The Book of Souls hört man Instrumente, während es bei Metallica sich anhört als ob die Instrumente digitalisiert wurden (ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll). Aber ich lasse mich gerne belehren. Grundsätzlich habe ich mich an den Sound gewöhnt und finde ihn gar nicht sooo schlecht.
Anfangs störte mich auch die Länge. Als die ersten Vorberichte kamen und von 92 Minuten die Rede war, dachte "jetzt haben sie wieder endloses Solo-Gedudel eingebaut". Das stimmt ja auch, aber: Ich halte die Instrumental-Teile für die besten die Maiden je gemacht haben.
Das Album ist einfach rund. Die 80er sind vorbei! Und die "neuen" Maiden klingen 2015 durchaus so als ob sie noch Lust hätten Musik zu machen. Etwas was man nicht von jeder Band behaupten kann.

If Eternity Should Fail
Ziemlich gut, mit 2 Schwachpunkten: Irgendwie ist mir der Song zu langsam, ich kann ihn mir als Opener beim Konzert nur schwer vorstellen. Das Ende, der Text am Ende hätte nicht wirklich sein müssen.

Speed of Light
Solide. Mehr nicht, aber auch nicht weniger. Was mir aber von Anfang an gut gefällt ist die Melodie die die Gitarren spielen.

The Great Unknown
Guter Song, gute Gitarren, guter Refrain. Auch wenn es eine Stelle gibt (so bei ca. 5-6 Minuten) bei der man nur den Bass hört und ich immer denke: " Geht das auch irgendwann weiter?"

The Red and the Black
Die ersten 7-8 Minuten sind wieder gut, die Mitgröhl-Parts stören mich nicht, im Gegenteil, die letzten Minuten… enthalten den besten Instrumental-Teil den Maiden seit Transylvania hingelegt haben. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Steve wie er seine 3 Mitmusiker immer wieder anstachelt mehr zu geben. Gefühlt hat der Song keine 13 Minuten. Und das will was heißen.

When the River Runs Deep
Jo, mein Song. Weiß echt nicht warum. Aber der Beat treibt mich in den Wahnsinn. Kann nicht stillhalten wenn der Song läuft.

The Book of Souls
Anfangs war ich irritiert. Die "schleppende" paar Minuten. Das merkwürdige Scheppern von Nicko auf den Becken. Aber die Atmosphäre und vor allem der zweite Teil reißen es dann raus. Nicht der beste Maiden Titelsong aber auch beileibe nicht schlecht.

Death or Glory
Genau. Cooler Refrain, gute Gitarren. Heatbangerfaktor. Was will man mehr? Die Textzeile wird zu oft wiederholt? Mir egal. Live bestimmt ein Highlight.

Shadows of the Valley
Das selbe wie Speed of Light. Vielleicht etwas besser.

Tears of a Clown
Anfangs ein toller, eingängiger Song, inzwischen bisschen langweilig geworden, villeicht auch weil er ein bisschen poppig ist. Der Text ist aber über jeden Zweifel erhaben.

The Man of Sorrows
Wohl der schwächste Song des Albums. Trotzdem schöner atmosphärischer Mittelteil.

Empire of the Clouds
Tjaaa… 18 Minuten. Ganz schön heftig. Die Eingangs-Melodie ging mir Wochenlang nicht aus dem Kopf. Ich habe ein paar Tage gebraucht um dadurch zu steigen. Inzwischen "liegt" mir der Song.

Alles in allem bin ich positiv überrascht und halte The Book of Souls für das beste Album seit der Wiedervereinigung.

Auf eine Bewertung nach Noten bzw. Punkten habe ich bewusst verzichtet.
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#36

Beitrag von BUSHFIRE »

27.11.2015, 14:23 » Eddie71 hat geschrieben: Zum Sound: Ich kaufe mir eigentlich kaum noch neuere Musik. Auch sind meine Abspielgeräte nicht gerade die neusten und besten. Deshalb kann ich nicht richtig beurteilen wie eine moderne Produktion klingen muss. Trotzdem glaube ich dass ein wenig mehr Differenzierung der Sache ganz gut getan hätte. Manchmal alles ein bisschen matschig. Auf der anderen Seite hört sich auch alles ziemlich "echt" an. Ich habe es neulich bewusst mit der letzten Metallica verglichen (ich sage ja, ich kaufe nur noch selten neues) und bei The Book of Souls hört man Instrumente, während es bei Metallica sich anhört als ob die Instrumente digitalisiert wurden (ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll). Aber ich lasse mich gerne belehren. Grundsätzlich habe ich mich an den Sound gewöhnt und finde ihn gar nicht sooo schlecht.
Das ist das typische Problem mit den totkompremierten sounds wie zb. bei metallica.
Wird gerne beim mastern heutzutage gemacht um die produktionen "fett" klingen zu lassen, leider gehen dann auch oft
feinheiten verloren und die musik klingt weniger lebendig.
Darum hat Steve gerne in den letzten Jahren darauf verzichtet, er wollte den Sound lebendig und live lassen.
Hört euch mal die letzten Platten mit guten Kopfhörer an, da kommen die 3 Gitarren besonders gut zur Geltung.
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#37

Beitrag von bratmann »

Death Magnetik ist auch ein echtes Extrembeispiel. Das hört sich so schlimm an, dass ich nach ein paar Minuten schon einfach abbrechen muss. Für mich ist diese Art von Sound einfach nur stressig.
Mit der Produktion von TBOS bin ich eigentlich durchweg zufrieden. Klingt für mich klar genug und man kann alle Instrumente heraushören.
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chemicalwedding
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#38

Beitrag von chemicalwedding »

Nach nun gut drei Monaten haben sich meine meisten ersten Eindrücke über die Zeit mehr oder weniger bestätigt und grösstenteils verfestigt.


Cover (4/10):
Die Aufmachung der Digi-Book Version ist für Maiden schon fast luxuriös. Gefällt mir gut, müsste aber auch nicht zwingend sein. Mit dem Cover habe ich mich aber immer noch nicht angefreundet. Ich finde es immer noch eher schwach. Irgendwie finde ich generell diese gerenderten Eddies zu krass, vielleicht bin ich in der Zwischenzeit einfach zu alt für so Zeugs ;-) . Aber der Malstil von Hervé Monjeaud oder Derek Riggs gefällt mir einfach besser. Dass man am PC geile Eddies kreieren kann hat Riggs eigentlich hat mit dem Cover zu seinem Buch „Run for Cover“ perfekt gezeigt.


Produktion 6/10:
Nun, mir ist bewusst, dass ich vom Duo Shirley/Harris in Sachen Produktion leider nicht mehr viel erwarten darf. Auch The Book of Souls klingt für mich über weite Strecken eher schwachbrüstig, altbacken und einfach matschig. Immerhin klingt The Book of Souls besser als The Final Frontier, aber für mein Gehör einfach trotzdem weit weg von einem minimalen Metal-Standard. Die Gitarren klingen oft undifferenziert, überdecken sich gegenseitig, haben oft zu wenig Druck (der Losfer Words Teil in „Book of Souls“ ist da eine löbliche Ausnahme). Die Präzision der Herren Gitarristen lässt auch ab und zu zu wünschen übrig. Die spielen öfters einfach zu wenig „tight“ ubd so geht leider einiges an Druck verloren. Bei den Verzerrungen frage ich mich manchmal, ob die Herren den Regler nur auf 5 statt 10 eingestellt haben. Die Soli könnten meiner Meinung nach ruhig noch ein weniger klarer und schärfer in den Vordergrund gemixt werden. Gut gefällt mir hingegen der Drumsound. Bei Bruce hat man auch endlich wieder Effekte entdeckt und hat die Stimme so ein wenig voller hingebracht als auch schon.


Songs:
Das Songwriting ist wieder deutlich besser als auf TFF. Die meisten Songs sind nicht unnötig in die Länge gezogen. Einzig The Red and the Black und Shadows of the Valley finde zu deutlich lang geraten. Bei den Rockern habe ich seit Jahren bei Maiden so meine liebe Mühe. Die klingen oft ziemlich belang- und kraftlos. Zum Glück sind auf The Book of Souls ein paar der Rocker für einmal wieder recht gut geworden.



If EternityShgould Fail: 9/10
was für ein Hammersong, wirklich stark was da Bruce aus dem Hut gezaubert hat. Solche Songs und Arrangements liebe ich. Auf der einen Seite bin ich froh einen so starken Song auf dem Album zu haben, auf der anderen Seite wird der Song wahrscheinlich nun keine Verwendung auf dem Soloalbum von Bruce finden. Hätte den Song gerne in der Originalfassung und mit einer fetten RoyZ Produktion gehört. Der Song würde so sicher voll durchknallen.

Speed of Light: 7/10
ein guter Rocker der toll abgeht, tolle Soli, schlüssiges Arrangement ohne irgendwelche Überlänge, stark gemacht und effektiv arrangiert. Gefällt mir gut.

The Great Unkown: 8/10
ein weiterer starker Song von Adrian, mir gefällt der mystische Touch, der Song ist recht lang aber meiner Meinung passt das gerade noch, der Song hat (noch) keine Überlänge. Der abrupte Wechsel vom schnellen in das ruhige Outro finde ich geil

The Red and the Black: 6/10
dazu will ich nicht viel sagen, habe schon im Song-Thread genügend kritisiert ;-) der Song ist nicht schlecht, aber einfach zu lange. Ein paar Teile hätte man ruhig weglassen oder wenigstens kürzen können. Mit einem Taktwechsel oder Tonartwechesel hätte man der Langeweile vielleicht auch entgegenwirken können. Das Bassintro finde ich gut, auch wenn es ein wenig amateurhaft klingt gefällt es mir trotzdem. Die Oho-Parts und das Bass-Outro hätte man schlicht weglassen sollen.

When the River Runs Deep: 5/10
gefällt mir nicht, zu banal und zu wenig Druck. Hier macht sich die drucklose Produktion und die schmalbrüstigen Gitarren speziell bemerkbar

The Book of Souls: 9/10
ein sehr starker Song. Janick hat wieder mal ein tolles Akkustik-Intro aus dem Hut gezaubert, das darauffolgende schon ein fast doomige Gitarrenriff klingt gewaltig. Einzig die Gesangslinie vom Refrain finde ich leicht unpassend. Passt irgendwie nicht so zum Thema, klingt fast ein wenig „fröhlich“? Der „Losfer Words“ Part ist extrem geil. Hier knallen die Gitarren mal wieder ziemlich schön und Nicko’s Drumming ist phänomenal.

Death or Glory: 7/10
nochmals ein solider Rocker, aber auch nichts überragendes. Gut arrangiert mit der richtigen Länge, wäre sicher eine tolle Livenummer

Shadows oft he Valley: 5/10
für mich der zweite „Tiefflieger“, ist zwar nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut. Der Taktwechsel beim ersten Soloteil finde ich interessant. Aber der Song ist für mich mit über 7 Minuten viel zu stark in die Länge gezogen und auch hier nervt mich der Oho-Part.

Tears of a Clown: 8/10
dieser Song berührt mich stark. Bruce kann die bedrückte Stimmung gut mit seiner Stimme ausdrücken. Ich kann mir den bedrückten Clown gut vorstellen.

The Man of Sorrows: 8/10
tolles Intro, typisch Dave. Bruce singt grossartig. Zum Glück wurde dieses Mal die Dave-Komposition von Steve nicht verarrangiert ;-)

Empire of the Clouds: 10/10
grosses Kino von Bruce, starker Spannungsaufbau. Meiner Meinung nach hätte man das eine oder andere Teil vielleicht schon weniger oft wiederholen können. Ist aber Jammern auf hohem Niveau. Dieser Song ist ein grosse positive Überraschung für mich und habe ich der Band schlicht nicht zugetraut.

Gibt einen Schnitt von 7.5.
Ich finde The Book of Souls ein starkes Album, mit besserer Produktion würde ich mir das Teil sicher noch öfter und lieber anhören. Aber zum Glück sind die meisten Songs sehr gut bis stark. Auf jeden Fall ist The Book of Souls gegenüber The Final Frontier eine gewaltige Steigerung.

In dieser Form können die Jungs von mir aus noch mehr Alben aufnehmen.
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bratmann
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#39

Beitrag von bratmann »

Nach langer langer Zeit nun mal meine Gesamteinschätzung.

If Eternity should fail:

Super Opener mit einem packenden Intro/Outro. Spätestens beim Refrain hält einen nichts mehr. Die Melodien sind durchweg stark. Die Lyriks extrem episch und bildgewaltig. Die Drums ballern gut rein. Die Riffs sind perfekt durchdacht. Insgesamt ein sehr stimmiger Song, der einen sofort abholt, wie es sich für einen Opener gehört. 10/10

Speed of Light:

Fetziger, energiegeladener Rocker, bei dem die Riffs so gut abgehen wie bei keinem anderen Song auf dem Album. Die Soli sind ein Traum. 09/10

The great Unknown:

Einer der stärksten Songs auf dem Album. Das sich langsam aufbauende Gefühl der Bedrohung ist gut spürbar. Sehr mitreißender Instrumentalteil nach der zweiten Strophe. Spätestens hier wird man vollends gepackt. Die Soli sind auch wieder durchweg gelungen. Das den Schluss einleitende Riff kombiniert mit den seichten Gitrarrenklängen gefällt mir auch nochmal ganz besonders. Der Song würde sich auch super auf AMOLAD machen. 10/10

The Red and the Black:

Anfangs mochte ich den Song noch, nun ist er jedoch stark abgefallen, da er mir einiges abverlangt. Der Instrumentalteil ist grandios und macht richtig Laune. Bis man dahin gelangt dauert es aber – und das spürt man. Als regelrecht kakophonisch empfinde ich die Leadgitarre, die melodisch auf einer Ebene den Gesang begleitet. Bei den Ohoh-Parts denke ich mir dann, ob das nun wirklich sein muss. Ich bin echt froh, wenn die erste Hälfte des Songs geschafft ist. Ansonsten wäre der Song super. 07/10

When the River runs deep:

Der nächste richtig gute Song. Lyrisch wieder absolut bildgewaltig und dramatisch. Das abfallende Tempo im Refrain, von einem starken Riff begleitet, bringt richtig Rhythmus in die Sache und gibt dem Song irgendwie sehr viel Dynamik. Auch hier wird der Song mit einem schönen Riffgewitter in einen bezaubernden Instrumentalteil geführt. 10/10

The Book of Souls:

Janick ist einfach ein begnadeter Songwriter. Hier stimmt wieder alles. Die gesamte Komposition ist schlüssig. Das galoppierende Riff treibt voran und Bruce läuft im Refrain auf Höchstform auf. Die Gitarrenharmonien sind typisch Maiden like. Interessant, dass auch hier (kurz vor dem Refrain) die Leadgitarre auf einer Linie mit dem Gesang ist, und dass es hier nicht stört, wie bei The Red der Fall. 10/10

Death or Glory:

Straighter Rocker, der leider ziemlich uninspiriert daherkommt. Der Refrain ist nach mehrmaligem Hören schlicht nervig. Auch sonst bietet der Song so gut wie nichts. Ich habe stets das Bedürfnis ihn zu überspringen. 06/10

Shadows of the Valley:

Nun, das wäre ein sehr gelungener Song, wenn er nicht so unnötig in die Länge gezogen wäre. Die Lyriks sind wieder bildgewaltig und das Thema finde ich unheimlich spannend. Leider wird der Refrain viel zu oft wiederholt (zumindest fällt es hier besonders negativ auf). Dann ein weiter Ohoh-Part, der nun wirklich vollkommen deplaziert ist. Schöne Riffs und starke Lyriks, was aber eben leider durch die Länge und den Ohoh Part deutlich abgeschwächt wird. Insgesamt ist es schwer durchzuhalten und nicht weiterzuskippen. 06/10

Tears of a Clown:

Eine der besten „Balladen“ von Maiden. Man spürt wie sehr sich Bruce hineinfühlt (das war auch live deutlich zu spüren). Mich berührt der Song, er geht sofort ins Gedächtnis und man muss einfach mitsingen. Die Gitarren sind wieder sehr schön und harmonisch. 10/10

The Man of Sorrows:

Selten kommen Maiden so depressiv und düster rüber. Das Hörerlebnis ist im positiven Sinne zermürbend. Fast möchte man dazu regelrecht in Verzweiflung fallen – It´s a picture of Dispaire. Der Song behält seine ruhige Art bei und bleibt düster, ohne es damit aber zu sehr zu übertreiben. Wie für Murray üblich, sehr träumerisch. 10/10

Empire of the Clouds:

Was soll man dazu sagen.. Melancholisch geht es weiter. Ein absolutes Meisterwerk. Die Komposition ist durchweg schlüssig und der Aufbau der Dramaturgie mehr als gelungen. Die Gitarrenmelodien suchen ihres gleichen. Noch nie konnte ich die Story eines Songs so intensiv mitverfolgen. Am Ende wird man mit einem Gefühl der Betroffenheit rausgeworfen. Dieser Song ist einfach ganz großes Kino für die Ohren. 11/10 ;)

Ohne einen Durchschnitt zu berechnen gebe ich dem Album insgesamt 08/10 Punkten, vllt auch 07/10. Somit ein gutes Album mit cineastischen Auswüchsen und ein paar spürbaren Schwächen, die es für mich hinter AMOLAD und BNW stellen aber vor DoD und TFF. Besonders das Songwriting sticht positiv hervor.
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#40

Beitrag von Morten »

Ich finde es sind einige gute Ideen auf dem Album, aber insgesamt wirkt mir vieles zu gedehnt, zwanghaft gestreckt, zudem klingt vieles hier in meinen Ohren zahnlos. Besser als TFT? Ja klar, aber verglichen mit den Meisterwerken der Band einfach sehr lang und langatmig. Ich habe nie einen wirklichen Zugang gefunden. Ein Album das ich selten höre.
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#41

Beitrag von Morten »

Ach so, eine "Danke" Funktion scheint es hier nicht zu geben?

Daher: danke für die Besprechung, schön zu lesen.
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#42

Beitrag von ZoSo_Capricorn »

Wow, viele 10er in Nachbesprechung. Aber ich kann es nachempfinden, mir gefällt das Album auch immer noch sehr gut. Nur "Shadows" und "Man of Sorrows" fallen bei mir ab. Und ja, "The Red and the Black" hat anfangs starke strukturelle Schwächen. Zu viele Wiederholungen und das Leadgitarre auf Gesangsmelodie hört sich in der Tat kakophonisch an. Ich erinnere mich noch als ich das erste Mal die CD eingelegt habe und "The Red and the Black" gehört habe, bin ich fast ausgerastet, weil ich das Einstiegsriff mega fand. Finde ich auch immer noch, aber leider nagt die Struktur an der Fassade. Der Song ist echt das beste Beispiel dafür, dass man häufiger den Rotstift anlegen sollte.
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#43

Beitrag von rocknrolf »

Für mich ist TBOS nach all den Jahren nur maximal ein durchschnittliches Maiden Album. Wir hier schon angesprochen ärgere ich mich streckenweise über die drucklose Produktion, unmotivierte Arrangements, unsaubere Takes und einige Filler.

Dennoch besser als TFF und etwa auf einem Niveau mit Dance of Death, kommt aber bei weitem nicht an BNW oder AMOLAD ran. Ich vergleiche hier auch nicht mit den 80er Alben, da eine ganz andere Epoche und Martin Birch sicherlich auch den Unterschied gemacht hat.

Steve hat leider im Songwriting nachgelassen oder einfach zu viele Freiräume. Seine letzten "Epen" waren alle viel zu lang, hatten unzählige Wiederholungen und fast immer die selbe Struktur.
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#44

Beitrag von Morten »

Der Band fehlt definitiv ein guter Produzent, einer der die Stärken rausarbeitet, die Essenz eines Tracks erkennt und auch mal sagt: neh, das ist so nix.
Vom Sound ganz zu schweigen. Mein Problem ist, dass hier wirklich tolle Ansätze zu hören sind, aber wie so häufig auf den späten Alben fehlt es an Qualitätskontrolle. Das mag auch an dem Status der Band liegen. Bei Metallica habe ich einen ähnlichen Eindruck. Zuwenig Feinschliff und nichts wird verworfen. Statt guter 40, 45 Minuten gibt es 90-120 Minuten voller verzichtbarer Musik.
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Re: The Book of Souls - Review Thread

#45

Beitrag von Martin_D »

rocknrolf hat geschrieben: Steve hat leider im Songwriting nachgelassen oder einfach zu viele Freiräume. Seine letzten "Epen" waren alle viel zu lang, hatten unzählige Wiederholungen und fast immer die selbe Struktur.
Den Vorwurf mit der selben Struktur kann ich nicht nachvollziehen. "For the Greater Good of God", "When the Wild Wind blows" und "The Red and the Black" unterscheiden sich doch in der Struktur sehr stark. Vor allem "When the Wild Wind blows" mit diesem Song im Song in der zweiten Hälfte des Stücks hat eine Struktur wie kein anderer Maidensong.
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