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chemicalwedding
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Re: EN VIVO!

#436

Beitrag von chemicalwedding »

Irenicus hat geschrieben: Woher weißt du das, wenn ich fragen darf? Nicht, dass ich dir nicht glaube, aber ich wüsste mal gern die Quelle.
Ich musste ein wenig suchen bis ich in meinen vielen Maiden-Büchern und gesammelten Interviews die Stelle wieder finden konnte ;)

hier ist das Interview mit Kevin Shirley (siehe vierte Frage/Antwort):
http://www.mixonline.com/news/profiles/ ... ley/365143

Auf der AMoLaD DVD wird eigentlich nicht spezifisch auf das Live-Aufnehmen eingegangen, sondern auf eine weitere neue Shirley-Idee die beim Aufnehmen von AMoLaD angewendet worden ist. Nämlich jeder Song zuerst aufnehmen und anschliessen gleich fertig abmischen. Wenn fertig dann den nächsten Song aufnehmen und fertig abmischen usw. Das hat Steve offenbar auch wieder ziemlich gut gefallen. Ich denke man hört gut wie sich der Mix auf AMoLaD mit jedem Song verbessert hat. Different World klingt für mich recht schwach und dünn, The Legacy hingegen klingt doch recht ansprechend (man gibt sich mit der Zeit mit wenig zufrieden ;) ). es wäre wahrscheinlich nicht schlecht gewesen mit den Einstellungen und Erfahrungen, welche über das ganze Album hinweg gemacht worden sind, wenigstens die ersten zwei drei Songs noch einmal ein wenig besser zu mischen. Ich finde den Klangunterschied vom Anfang bis Ende schon ziemlich gross.

Bei BNW oder DoD wurden zuerst alle Songs aufgenommen und erst danach alle Songs abgemischt. Auch wenn mir bei diesen beiden Alben der Klang auch nicht überzeugt, die beiden Scheiben klingen trotzdem konstanter und ausgeglichener (leider gibt es aber auf beiden Alben grosse Schwankungen im Songwritting)
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Re: EN VIVO!

#437

Beitrag von Irenicus »

Danke für's Heraussuchen! Sehr interessant, ich war wirklich immer überzeugt, dass Steve hinter dem ganzen neuen Produktionsstil steckt und somit für den schlechten, unprofessionellen Sound verantwortlich ist. Da habe ich mich wohl nicht ausreichend oder falsch informiert. ;) Wie schön wäre es doch, wenn ein letztes Maiden Album nochmal richtig gut klingen würde ala Powerslave...
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Morten
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Re: EN VIVO!

#438

Beitrag von Morten »

Wie gesagt, auch für mich sind diese Informationen neu, auch von mir ein fettes Dankeschön.
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ZoSo_Capricorn
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Re: EN VIVO!

#439

Beitrag von ZoSo_Capricorn »

Spannend, jetzt müssen wir das Steve-Bashing hier im Forum vorerst ein wenig zurückfahren. :D
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rocknrolf
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Re: EN VIVO!

#440

Beitrag von rocknrolf »

Naja, aber trotzdem hat Steve 2 Ohren und kann das was Shirley abliefert auch ablehnen. Als so erfahrener Musiker wie Steve, der u.A. mit Martin Birch zusammen gearbeitet hat, muss man doch merken das die neuen Platten nicht besonders gut klingen, bzw. so wie bei einer Band wie Maiden klingen sollten, wenn schon fast jede Amateurband mit kleinem Label heuten einen fetteren Sound hat.
"Leider" geben ihm ja die Verkaufszahlen und Charteinstiege indirekt recht, so dass er nichts verändern muss.
Adrian hat schon mehrmals in Interviews durchblicken lassen, dass er mit dem Maiden Sound auf Platte nicht 100% zufrieden ist, ich erinnere mich an Interviews zum Release von TBOS.

Aber ich denke der Zug ist abgefahren. Selbst wenn die Alben in einigen Jahren vielleicht remixt und remasterd werden ändert das nichts an den Takes, die nicht immer tight eingespielt wurden. Man kann da zwar tricksen, aber es wird nie so gut klingen wie ein eingespielter Track nach klicktrack, sprich im Takt. Gerade bei den Gitarren könnte man da sehr viel rausholen, denn die matschen gerade auf TBOS sehr bzw. klingen dünn.
Und chemicalwedding hat es oben auch angesprochen, dass Songwriting kann man damit auch nicht verbessern.
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Re: EN VIVO!

#441

Beitrag von Irenicus »

rocknrolf hat geschrieben:Als so erfahrener Musiker wie Steve, der u.A. mit Martin Birch zusammen gearbeitet hat, muss man doch merken das die neuen Platten nicht besonders gut klingen
Die Blaze-Alben haben doch schon gezeigt, dass er scheinbar überhaupt gar keinen Sinn für guten Sound hat. Also muss man sich nicht wundern, dass er mit den Reunion-Alben oder z.b. der British Lion Scheibe ebenfalls glücklich ist. Einzig mit dem Debütalbum ist er bis heute (seltsamerweise in dem Zusammenhang) unzufrieden.
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chemicalwedding
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Re: EN VIVO!

#442

Beitrag von chemicalwedding »

rocknrolf hat geschrieben:Naja, aber trotzdem hat Steve 2 Ohren und kann das was Shirley abliefert auch ablehnen. Als so erfahrener Musiker wie Steve, der u.A. mit Martin Birch zusammen gearbeitet hat, muss man doch merken das die neuen Platten nicht besonders gut klingen, bzw. so wie bei einer Band wie Maiden klingen sollten, wenn schon fast jede Amateurband mit kleinem Label heuten einen fetteren Sound hat.
"Leider" geben ihm ja die Verkaufszahlen und Charteinstiege indirekt recht, so dass er nichts verändern muss.
Adrian hat schon mehrmals in Interviews durchblicken lassen, dass er mit dem Maiden Sound auf Platte nicht 100% zufrieden ist, ich erinnere mich an Interviews zum Release von TBOS.

Aber ich denke der Zug ist abgefahren. Selbst wenn die Alben in einigen Jahren vielleicht remixt und remasterd werden ändert das nichts an den Takes, die nicht immer tight eingespielt wurden. Man kann da zwar tricksen, aber es wird nie so gut klingen wie ein eingespielter Track nach klicktrack, sprich im Takt. Gerade bei den Gitarren könnte man da sehr viel rausholen, denn die matschen gerade auf TBOS sehr bzw. klingen dünn.
Und chemicalwedding hat es oben auch angesprochen, dass Songwriting kann man damit auch nicht verbessern.
Besser kann man das Ganze eigentlich gar nicht zusammen fassen :clap:

Auch wenn diese Aufnahmemethode nicht auf dem Mist von Steve gewachsen ist, er scheint damit glücklich zu sein. Adrian ist offenbar der Einzige der davon nicht wirklich überzeugt ist. Auf jeden Fall ist er der einzige der dies in Interviews ein wenig durchblicken lässt. Er war z.B. auch derjenige, der nach TFF für das nächste Album beim Gesang einen weniger trockenen Sound gewünscht hat (und auch bekommen hat ;) ). Aber Adrian hat aus der Vergangenheit gelernt, direkte Kritik am Cheffe wir im Hause Maiden nicht geduldet ;) (man Erinnere sich an seinen Rauswurf anfangs 1990!). Aber immerhin hat Adrian genügend Mut wenigstens indirekt gewisse Missstände anzudeuten.

Ich bin nicht so sicher ob Maiden jemals mit Click-Track eingespielt haben. Könnte schon sein. Saubere Basistracks legen und die Gitarren sorgfältig im Timing darüber einspielen reicht in vielen Fällen eigentlich auch schon (Overdubs sind mit Click-Track aber natürlich viel einfach zu realisieren!). Ich sehe es wie Rocknrolf, wenn die Gitarren sauber im Takt eingespielt würden könnte man bei Maiden soundtechnisch extrem viel raus holen. Dann würde geile Riffs, wie z.B. das erste Riff von „Lord of Light“ auch so richtig knallen. So klingt es eben nach dem Einsatz von Dave und Janick eben leider nur wie unterdurchschnittliches Geschrummel. Das bringt heute jede Schülerrockband besser hin. Wirklich schade wenn so das grosse Potential der Band nur zu einem kleinen Bruchteil ausgenutzt werden kann.

Besser klingende Alben werden bei Maiden mit grosser Sicherheit nur noch ein Traum bleiben.
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Re: EN VIVO!

#443

Beitrag von rocknrolf »

Ich denke das liegt auch daran das Steve in seinem 70er Jahre Retro Sound festhängt, damit ist er groß geworden und daran hängt er bis heute. Und wenn der Erfolg einem recht gibt und man mit der bequemen Haltung weiterkommt, warum sollte man sich mehr Arbeit machen nur um die "Soundfetischisten" zufrieden zu stellen?

Adrian scheint auch der rhythmusfesteste Musiker bei Maiden zu sein, ähnlich wie Hetfield bei Metallica. Er ist wirklich sehr tight, vielleicht der beste Studiomusiker der Band. Du hast schon recht mit dem Riff bei Lord of light, bei Wicker Man ist es ähnlich wenn die anderen Gitarristen Live beim Mainriff einsteigen. Ganz schlimm ist es auf TBOS mit Empire of the Clouds. An sich ein toller Song, aber die metallischen Riffs in der Mitte sind streckenweise so unsauber gespielt, dass man kaum etwas raushört und es klingt dann so dünn, als ob die Gitarren kaum verzerrt wären. Da wurde massives Potential verschenkt.
Hier die Stelle von einem Hobbymusiker gespielt, die tighter ist als bei Maiden im Studio:


Wenn Adrian alle Gitarren eingespielt hätte über einem Klicktrack, würde das richtig fett klingen.
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Re: EN VIVO!

#444

Beitrag von Irenicus »

chemicalwedding hat geschrieben:(man Erinnere sich an seinen Rauswurf anfangs 1990!)
Er wurde nicht rausgeworfen, er ist freiwillig gegangen, zumindest kann man das "offiziell" nachlesen. Wahrscheinlich war ihm klar, dass er Steve nicht von seinem Kurs abbringen kann und er hat das Handtuch geworfen.
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Re: EN VIVO!

#445

Beitrag von chemicalwedding »

rocknrolf hat geschrieben:Ich denke das liegt auch daran das Steve in seinem 70er Jahre Retro Sound festhängt, damit ist er groß geworden und daran hängt er bis heute. Und wenn der Erfolg einem recht gibt und man mit der bequemen Haltung weiterkommt, warum sollte man sich mehr Arbeit machen nur um die "Soundfetischisten" zufrieden zu stellen?

Adrian scheint auch der rhythmusfesteste Musiker bei Maiden zu sein, ähnlich wie Hetfield bei Metallica. Er ist wirklich sehr tight, vielleicht der beste Studiomusiker der Band. Du hast schon recht mit dem Riff bei Lord of light, bei Wicker Man ist es ähnlich wenn die anderen Gitarristen Live beim Mainriff einsteigen. Ganz schlimm ist es auf TBOS mit Empire of the Clouds. An sich ein toller Song, aber die metallischen Riffs in der Mitte sind streckenweise so unsauber gespielt, dass man kaum etwas raushört und es klingt dann so dünn, als ob die Gitarren kaum verzerrt wären. Da wurde massives Potential verschenkt.
Hier die Stelle von einem Hobbymusiker gespielt, die tighter ist als bei Maiden im Studio:


Wenn Adrian alle Gitarren eingespielt hätte über einem Klicktrack, würde das richtig fett klingen.
Man sagt ja, im Alter orientiert man sich mehr in seine Kindheit zurück ;-)

So sieht es bei Steve soundmässig aus. In den 80zigern war er ja durchaus offen den Sound von Album zu Album zu modernisieren und immer vorwärts zu gehen. Erst mit No Prayer und dem Einstieg von Janick mit seinem 70ziger Equipment ging es soundmässig bei Maiden gleich ein paar Schritte zurück und stagnierte leider fast komplett. Nur bei Fear konnten wieder ein oder zwei Schritten gutgemacht werden. Von da an ging aber nichts mehr vorwärts und seither hinkt die Band der Konkurrenz hinterher. Ich hatte beim Wiedereinstieg von Adrian die Hoffnung, die Band würde da aus ihrer Lethargie aufwachen. Leider nicht. Immerhin hat Adrian es versucht. Adrian sagte mal in einem Interview, auf der Ed Hunter Tour habe er noch mit einem eher modernen Equipment (Gitarre, Effekte und Verstärker) gespielt, habe sich danach aber zu Gunsten der anderen bei BNW ein wenig zurückgenommen. Schade! Meiner Meinung hatte Adrian in den 80ziger den Haupteinfluss auf den Sound der Band, hat quasi Dave angespornt mitzuhalten. Dave ist eine Art Mitläufer, nachdem Janick mit seinem Uralt-Equipment kam und keine Ambitionen auf Erneuerungen zeigte, legte sich auch Dave im Sessel zurück.

Ja, Empire of the Clouds ist auch ein gutes Beispiel wie viel Energie mit dem ungenauen Gitarrenspiel richtiggehend im Nichts verpufft. Aber es ist nicht nur Janick, auch Dave ist nicht gerade ein begnadeter Rhythmusspieler. Ganz krass finde ich „Infinite Dreams“ auf „Maiden England“, während dem Solo von Adrian schrummelt Dave teilweise extrem unsauber. Dafür sind im Gegensatz zu Janick seine Soli über alle Zweifel erhaben :pray:
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Re: EN VIVO!

#446

Beitrag von rocknrolf »

Ja das stimmt, Dave ist ein entspannter und konfliktscheuer Mensch und mit Nicko sicherlich das herzlichste Mitglied von Maiden. Seine Soli sind genial, aber er braucht wirklich einen Gitarristen neben sich, der den Ton angibt. Adrian hat immer gerne experimentiert, siehe die Synth auf Somewhere in Time und 7th Son, oder seine Solo Alben wie Silver and Gold, The Untouchables oder nachehr bei Bruce die runtergestimmten Gitarren mit Bass-Saiten (wobei das glaube ich Roy Z's Idee war). Seit seinem Wiedereinstieg spielt er ja viele Songs, die in D komponiert wurden wie Run to the Hills oder Number of the Beast in Dropped-D Stimmung, meiner Meinung nach passt das nicht besonders da er so noch mehr im Mix untergeht. Ich finde auch alle Maiden Live Alben seit der Reunion nicht gut abgemischt, die Referenz ist da immer noch Live after Death, die neuen Live Alben haben immer ein ballerndes Drumkit, teils zu viele Höhen und dünne Gitarren und zu wenig Mitten.

Blaze wollte 1994/95 auf Tour die Gitarren runterstimmen, damit er die Bruce Songs besser singen kann. Das hat Steve verweigert, weil es für ihn schon eine zu krasse Veränderung war. Dabei hätten Maiden dann Live viel besser geklungen, da Blaze dann nicht so schief und gequält gesungen hätte. Aber 99 war es für Steve mit dem Dropped-D dann kein Problem, dass kann ich nicht ganz verstehen.
Bruce bekommt mittlerweile auch immer mehr Probleme, seit DoD klingt er bei schnelleren Parts ohne große Atempause sehr gequält und mehr nach Kopfstimme und absolut am Limit, da seine Stimme sich auch verändert hat, alleine durch das Alter. Hier wird leider auch keine Rücksicht genommen. Wenn man sich Bruce Solo-Alben anhört dann merkt man, dass er hier viel frischer klingt.

Ich denke wenn Adrian, Bruce und Steve 20-30 Jahre jünger wären, hätten Adrian / Bruce die Band nach DoD oder TFF vielleicht wieder verlassen, weil es nicht so ist wie er es sich vorstellt. Da aber alle älter und weiser geworden sind, und Maiden vielleicht wirklich nur noch als Hobby sehen, ist das ganze auch nicht mehr so verbissen. Darunter leidet aber leider die Qualität.
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Re: EN VIVO!

#447

Beitrag von chemicalwedding »

Irenicus hat geschrieben: Die Blaze-Alben haben doch schon gezeigt, dass er scheinbar überhaupt gar keinen Sinn für guten Sound hat. Also muss man sich nicht wundern, dass er mit den Reunion-Alben oder z.b. der British Lion Scheibe ebenfalls glücklich ist. Einzig mit dem Debütalbum ist er bis heute (seltsamerweise in dem Zusammenhang) unzufrieden.
Das ist tatsächlich interessant. Mit dem Debüt ist Steve alles andere als zufrieden, obwohl dieses für die damalige Zeit und für eine Newcomer Band doch recht passabel klingt. Aus heutiger Sicht klingen The Final Frontier oder Dance of Death viel veralteter als damals das Debüt. Aber vielleicht stört es Steve mehr, dass er beim Debüt keinen Einfluss nehmen konnte und den Klang so akzeptieren musste wie er war.
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Re: EN VIVO!

#448

Beitrag von chemicalwedding »

rocknrolf hat geschrieben:Blaze wollte 1994/95 auf Tour die Gitarren runterstimmen, damit er die Bruce Songs besser singen kann. Das hat Steve verweigert, weil es für ihn schon eine zu krasse Veränderung war. Dabei hätten Maiden dann Live viel besser geklungen, da Blaze dann nicht so schief und gequält gesungen hätte. Aber 99 war es für Steve mit dem Dropped-D dann kein Problem, dass kann ich nicht ganz verstehen.
Nur zu meinem Verständnis...bin da ein wenig unsicher geworden.
Dropped-D bedeuted ja nicht eine komplett runtergestimmte Gitarre, oder? Da wird nur die E-Basssaite um einen Ganzton runtergestimmt damit man ganz einfach (quasi ein Barré) mit der gleichen Grundstimmung der restlichen Saiten noch einen tiefen D Powerchord spielen kann. Aber gespielt wird grundsätzlich immer noch in der gleichen Tonlage.

Damit Blaze tiefer hätte singen können, hätten ja alle ihre Instrumente tiefer stimmen müssen. Das bedeutet entweder weniger Spannung in den Saiten oder man spielt einen stärkeren (dickeren) Saitensatz. Kann mir vorstellen, dass Steve davor Respekt hatte. Beides bedeutet ein anderes Gefühl in den Fingern. Wobei ein Profi das eigentlich locker meistern sollte. Aber bekanntlich lässt sich Steve nicht so gerne aus seiner Komfortzone drücken ;)

Aber es hätte Blaze sicher geholfen nicht so gequält zu klingen und besonders seine Stimme schonender hätte einsetzen können. Und Bruce bekommt in den hohen Lagen langsam auch so seine Mühen. Natürlich hat Bruce immer noch unglaubliches Volumen in der Stimme. Aber einen Halb- oder Ganzton runterstimmen würde glaube ich auch Bruce beim Singen helfen.
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Re: EN VIVO!

#449

Beitrag von rocknrolf »

Ja das mit der Dropped-D Stimmung hast du richtig beschrieben.

Heute zeigen sich da Maiden flexibler, Mother of Mercy oder If Eternity should fail sind beide runtegestimmt, so weiß ich weiß aber der Bass nicht, der glaube ich einfach eine Oktave höher spielt. Aber das ist halt Steve.

p.s.
Gerade während ich den Beitrag schreibe, läuft Maiden bit Hallowed be thy name auf SWR1 :)
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Re: EN VIVO!

#450

Beitrag von chemicalwedding »

rocknrolf hat geschrieben:Ja das mit der Dropped-D Stimmung hast du richtig beschrieben.

Heute zeigen sich da Maiden flexibler, Mother of Mercy oder If Eternity should fail sind beide runtegestimmt, so weiß ich weiß aber der Bass nicht, der glaube ich einfach eine Oktave höher spielt. Aber das ist halt Steve.

p.s.
Gerade während ich den Beitrag schreibe, läuft Maiden bit Hallowed be thy name auf SWR1 :)
Ich kann mir vorstellen, dass nur Adrians Gitarre runtergestimmt ist um ein wenig mehr Tiefe zu geben. Janick traue ich diese Flexibilität nicht zu und Dave eigentlich auch eher nicht (aber vielleicht liege ich falsch)

Live spielt Adrian z.B. "The Clairvoyant" auch runter gestimmt, oder spielt er dort auch nur ein Dropped D um das tiefere D auch auf der Bass-Saite spielen zu können. Der Song ist ja in D-Moll geschrieben, wenn ich mich nicht täusche.
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