02.10.2014, 13:17 » Stonehenge hat geschrieben:Habe ich mal 2007 auf dem Earthshaker Festival gesehen...süße Maus haben die da als Sängerin, aber musikalisch ist dieses Gothic Ding überhaupt nicht mein Fall.
...und diese Träller-Stimme geht beizeiten auch ganz schön aufs Ei.
Zeit, hier mal wieder Leichenschändung zu betreiben und einen Thread auszugraben.
Am 20. Oktober 2023 soll ein neues Within Temptation Album erscheinen. Obwohl man fairerweise Einspruch zu dem Begriff "Neu" erheben könnte, einige Songs sind schon seit 2020 bekannt und waren auf diversen digitalen Singles und EPs vertreten. Aber egal, jetzt kommt es alles in Alben-Form heraus.
1. We Go to War
2. Bleed Out
3. Wireless
4. Worth Dying For
5. Ritual
6. Cyanide Love
7. The Purge
8. Don't Pray for Me
9. Shed My Skin
10. Unbroken
11. Entertain You
Sechs der Elf Songs sind schon bekannt und wurden über die letzten Jahre nach und nach veröffentlicht. Das Album scheint demnach eine ziemlich düstere Grundstimmung zu haben. Musikalisch sollte man aber keine Rückbesinnung in Richtung Mother Earth erwarten, allerdings habe ich schon das Gefühl das hin und wieder eine Atmosphäre wie bei der Heart Of Everything aufkommt. Häufig sind aber auch modernere Elemente (Synths, Breakdowns, etc.) vorhanden und auch die Entwicklung des letzten Albums ist deutlich hörbar. Und Sharon den Adel singt nach wie vor göttlich
Alles in allem freue ich mich auf das Album
Hier mal die bisher veröffentlichten 6 Musik-Videos des Albums (in Reihenfolge der Veröffentlichung) sowie einige Worte von mir zu jedem:
1. Entertain You
Ein Beispiel für den eher Rock/Poppigen Klang von Within Temptation mit männlichen Vocals von Daniel Gibson (Songwriter/Produzent aus Schweden) und einem zwar passenden aber nicht sonderlich orginellem Video. MMn ok, aber mehr nicht.
2. The Purge
Für mich der Song der mich am stärksten an die Zeit von The Heart of Everything erinnert. Mir gefällts. Das Musikvideo hingegen ist ziemlich 0815.
3. Shed My Skin (feat. Annisokay)
Der Song ist sehr eingängig und lebt stark von den Gastsängern, hätte somit also auch auf Hydra stehen können
Sehr eingängig, Synths, und Geigen wenn der Rest schweigt. Könnte einigen hier allerdings auch zu poppig sein (trotz des gutturalen Gesangs im letzten Drittel). Das Video ist auf Modern getrimmt, visuell ganz nett für ein Performance Video welches in einer hohlen, im Weltraum schwebenden Statue spielen soll. Hatte ich schon eingängig erwähnt?
4. Don't Pray For Me
Song Nummer 2 der ein wenig in Richtung The Heart of Everything geht, aber mit genug neueren Elementen um verschieden zu sein. Sharons Gesang in der Strophe ist eher in den tiefen Registern wie sie ihn häufig auf The Unvorgiving hatte, im C-Teil bekommen wir aber auch mal wieder ihre ganz hohen Uh-Kaskaden zu hören. Zusammenfassend ein guter Song, aber nicht herausragend. Video 0815 Performance mit Effekten/CGI.
5. Wireless
Der Grund warum ich mich auf das Album richtig freue. Für mich der Vorzeigesong der Musikalischen Weiterentwicklung über die letzten Jahrzente von Within Temptation. Wesentlich härter als viele ihrer letzten Songs mit aber dennoch einer Sharon den Adel typischen, oft schwebenden Gesangslinie. Zusätzlich gibt es auch noch ein echt klasse Musik-Video.
6. Bleed Out
Ein zwar inhaltlich starker Song, der mich aber noch nicht ganz überzeugt hat. Hat aber viel Wachstumspotential, schon allein wenn ich meine Meinung jetzt und die vor 6 Tagen vergleiche. Midtempo Song, Breaks, Hintergrundgesang im Refrain, Core-Elemente im Bass/Schlagzeug. Das Video hingegen hat eine echt schöne Ästhetik.
Soviel zum neuen Album. Freut sich hier noch jemand drauf, oder ist für alle anwesenden der Zug vor 10-15 Jahren abgefahren, falls er überhaupt jemals gehalten hat?
Vor etwa einem Jahrzehnt hatte die Band eine ganz schreckliche Phase mit der schwachen The Unforgiving, dem missglückten Cover-Album The Q-Music Sessions und dem meiner Meinung nach grottigen Hydra. Danach ging es aber wieder aufwärts mit dem starken Resist, den sehr einprägsamen aktuellen Singles und den hervorragenden Auftritten im Vorprogramm von Iron Maiden, die vor Ort so manche beinharte Metaller zu Tränen gerührt haben. Ich werde mir das neue Album auf jeden Fall anhören, ob ich es mir auch kaufen werde ist mir noch nicht ganz klar. Orkboss, deinen Beitrag finde ich wirklich wertig und doppelt und dreifach so stark wie das, was da so vor diesem Beitrag geschrieben wurde
Ich war in Ottawa ja selbst dabei und habe mich mit verschiedenen Nebenleuten nach dem Konzert unterhalten. Von allen Seiten gab es nur Lob und gerührt waren auch so einige. Die Band hat auch mich richtig positiv überrascht und besonders der Gesang war von der Kategorie der absoluten Spitzenklasse. Eine meiner Arbeitskolleginnen ist übrigens nur wegen Within Temptation überhaupt auf das Konzert gegangen und war restlos begeistert, wobei sie Iron Maiden auch besser als erwartet gefunden hat. Eine weitere Arbeitskollegin ist auf ein Einzelkonzert von Within Temptation in derselben Woche gegangen, da sie lieber ein volles Set der Band hören wollte anstelle von der Performance von Iron Maiden. Auch sie hat noch wochenlang von dem Konzert geschwärmt. Wie du lesen kannst, sind Within Temptation immer noch sehr hoch angesehen und nicht etwa nur eine Band, die vor zwanzig Jahren bei jugendlichen Gothics im Trend lag
Das Album ist jetzt seit einer Woche erschienen, ein weiteres Video gibt es auch noch, nämlich zum Song "Ritual":
Der Song ist, laut eigner Aussage zu 100% von "From Dusk Till Dawn" inspiriert. Musikalisch würde ich ihn eher zu den weniger harten WT Songs einordnen, und es sind entsprechend dem Namen auch einige schon fast Klischee World-Music Choräle vorhanden, allerdings passen sie mMn gut rein. Video ist wieder CGI/KI, allerdings mit einer gewissen Comic-Ästhetik und verhältnismäßig viel Blut .
Zum Album selbst: Mir gefällts (hätte wohl niemand mit gerechnet ). Wireless ist für mich (bis jetzt) der beste Song des Albums, kann sich aber noch ändern, einige Songs sind bei mir noch gewachsen, Anwärter wären fast alle Singles, außer Ritual und Entertain You. Von den noch nicht durch Videos bekannten Songs würde ich noch Worth Dying For hervorheben hat mich gleich beim ersten mal hören zum mittanzen animiert, auch wenn es jetzt nicht der orginellste Song ist.
Insgesamt hat das Album die vorhergesagte düstere Grundstimmung, musikalisch sind Einflüsse aus der gesamten Bandgeschichte sowie einige neue Elemente hörbar ((Symphonic-)Metal, Rock, Pop, Core). Technisch ist alles auf einem hohen und modernen Qualitätsstandard, aber das war ja auch zu erwarten.
Das neue Album klingt flüssig, kreativ und unterhaltsam. Man kann es wunderbar am Stück hören, aber auch problemlos einzelne Lieder herauspicken. Ich würde insgesamt 7 von 10 Punkten vergeben. Das Album ist vom Stil her ähnlich wie Resist, aber ein klein wenig besser im Schnitt
nur eine Frage!
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