In Flames

Allgemeines über Metal- & Rockbands, Solokünstler und andere Projekte

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Quebec-weekend-warrior89
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In Flames

#1

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

In Flames sind eine Band, die von der Metalwelt gerne heftig kritisiert wird und trotzdem kaufen sich ihre Alben wie warme Semmeln und die Leute rennen ihnen immer noch hinterher. Ich habe die Band erst spät kennen gelernt, nämlich mit "A Sense Of Purpose" und bin spätestens seit der neuen "Sounds Of A Playground Fading" Fan der Band und habe mich durch ihre wirklich solide Diskografie durchgearbeitet. Hätte man mich vor fünf Jahren gefragt, so wäre ich nie auf die Idee gekommen einmal Fan dieser Band zu sein, aber man entwickelt sich halt immer weiter und fängt irgendwann an ganz frei Bands zu entdecken, denn ginge es nach den Kritiken, so wären In Flames wohl nicht allzu populär. Im Gegensatz zu vielen Kleingeistern finde ich nicht, dass die Band seit "Clayman" nur noch schlechte Musik macht, ich finde, dass In Flames zu jeder Zeit ihrer Karriere interessant, experimentierfreudig und doch einzigartig waren. Das fängt schon beim unfassbar starken Debüt "Lunar Strain" (damals noch mit anderem Sänger Mikael Stanne) an und wurde durch die sehr gute letzte Scheibe noch einmal bestätigt.

Viele kritisieren gerade Sänger Anders Friden als Schwachpunkt. Ich muss für den Herren mal meine Hand ins Feuer legen: Natürlich ist er technisch ziemlich schwach, aber so viel Emotion wie er hat kaum ein Sänger und gerade diese Authenzität berührt mich immer sehr. Seine Stimme trägt unglaublich viel zur Atmosphäre der Band bei und er ist für mich absolut unwegdenkbar aus der wegweisenden Göteborg-Kapelle. Dazu kommen melodische Gitarrensoli à la Iron Maiden, hin und wieder durchaus passende und dynamische Synthesizer und jede Menge Energie. Wer seine Vorurteile einmal ablegt und dem negativen Hype keinen Glauben schenkt wird hier eine vielseitige, mutige und doch einzigartige Band entdecken, die viel drauf hat.

Hier mal eine kurze Werkschau zu ihren Studio-Alben (Ich möchte anmerken, dass auch die EPs meist sehr empfehlenswert sind):

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Lunar Strain - 1993

1. "Behind Space" 4:55
2. "Lunar Strain" 4:05
3. "Starforsaken" 3:10
4. "Dreamscape" (Instrumental) 3:45
5. "Everlost (Part I)" 4:17
6. "Everlost (Part II)" 2:57
7. "Hårgalåten" (Instrumental) 2:26
8. "In Flames" 5:33
9. "Upon an Oaken Throne" 2:49
10. "Clad in Shadows" 2:49

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The Jester Race - 1996

1. "Moonshield" 5:02
2. "The Jester's Dance" (Instrumental) 2:09
3. "Artifacts of the Black Rain" 3:15
4. "Graveland" 2:47
5. "Lord Hypnos" 4:01
6. "Dead Eternity" 5:02
7. "The Jester Race" 4:51
8. "December Flower" 4:11
9. "Wayfaerer" (Instrumental) 4:41
10. "Dead God in Me" 4:16

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Whoracle - 1997

1. "Jotun" 3:53
2. "Food for the Gods" 4:21
3. "Gyroscope" 3:26
4. "Dialogue with the Stars (instrumental)" 3:00
5. "The Hive" 4:03
6. "Jester Script Transfigured" 5:46
7. "Morphing into Primal" 3:05
8. "Worlds Within the Margin" 5:06
9. "Episode 666" Strömblad 3:45
10. "Everything Counts" (Depeche Mode cover) 3:17
11. "Whoracle" 2:44

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Colony - 1999

1. "Embody the Invisible" 3:37
2. "Ordinary Story" 4:16
3. "Scorn" 3:37
4. "Colony" 4:39
5. "Zombie Inc." 5:05
6. "Pallar Anders Visa" (Instrumental) 1:41
7. "Coerced Coexistence" 4:14
8. "Resin" 3:21
9. "Behind Space '99" 3:58
10. "Insipid 2000" 3:45
11. "The New Word" 3:18

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Clayman - 2000

1. "Bullet Ride" 4:42
2. "Pinball Map" 4:08
3. "Only for the Weak" 4:55
4. "...as the Future Repeats Today" 3:27
5. "Square Nothing" 3:57
6. "Clay Man" 3:28
7. "Satellites and Astronauts" 5:00
8. "Brush the Dust Away" 3:17
9. "Swim" 3:14
10. "Suburban Me" 3:35
11. "Another Day in Quicksand" 3:56

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Reroute To Remain - 2002

1. "Reroute to Remain" 3:53
2. "System" 3:39
3. "Drifter" 3:10
4. "Trigger" 4:58
5. "Cloud Connected" 3:40
6. "Transparent" 4:03
7. "Dawn of a New Day" 3:40
8. "Egonomic" 2:36
9. "Minus" 3:45
10. "Dismiss the Cynics" 3:38
11. "Free Fall" 3:58
12. "Dark Signs" 3:20
13. "Metaphor" 3:39
14. "Black & White" 3:33

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Soundtrack To Your Escape - 2004

1. "F(r)iend" 3:27
2. "The Quiet Place" 3:45
3. "Dead Alone" 3:43
4. "Touch of Red" 4:13
5. "Like You Better Dead" 3:23
6. "My Sweet Shadow" 4:39
7. "Evil in a Closet" 4:02
8. "In Search for I" 3:23
9. "Borders and Shading" 4:22
10. "Superhero of the Computer Rage" 4:01
11. "Dial 595-Escape" 3:48
12. "Bottled" 4:17

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Come Clarity - 2006

1. "Take This Life" 3:35
2. "Leeches" 2:55
3. "Reflect the Storm" 4:16
4. "Dead End (featuring Lisa Miskovsky)" 3:22
5. "Scream" 3:12
6. "Come Clarity" 4:15
7. "Vacuum" 3:39
8. "Pacing Death's Trail" 3:00
9. "Crawl Through Knives" 4:02
10. "Versus Terminus" 3:18
11. "Our Infinite Struggle" 3:46
12. "Vanishing Light" 3:14
13. "Your Bedtime Story Is Scaring Everyone" 5:25

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A Sense Of Purpose - 2008

1. "The Mirror's Truth" 3:02
2. "Disconnected" 3:37
3. "Sleepless Again" 4:12
4. "Alias" 4:53
5. "I'm the Highway" 3:46
6. "Delight and Angers" 3:41
7. "Move Through Me" 3:08
8. "The Chosen Pessimist" 8:16
9. "Sober and Irrelevant" 3:24
10. "Condemned" 3:36
11. "Drenched in Fear" 3:32
12. "March to the Shore" 3:30

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Sounds Of A Playground Fading - 2011

1. "Sounds of a Playground Fading" 4:44
2. "Deliver Us" 3:31
3. "All for Me" 4:31
4. "The Puzzle" 4:34
5. "Fear Is the Weakness" 4:07
6. "Where the Dead Ships Dwell" 4:27
7. "The Attic" 3:18
8. "Darker Times" 3:25
9. "Ropes" 3:42
10. "Enter Tragedy" 3:59
11. "Jester's Door" 2:38
12. "A New Dawn" 5:52
13. "Liberation" 5:10

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Hyyga
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Re: In Flames

#2

Beitrag von Hyyga »

Ich mag eigentlich jedes Album ausser das Letzte, das gefällt mir nicht.
Whoracle, The Jester Race, Colony und Clayman stehen aber ziemlich oben ich mag Fridens Grolls lieber als die Mischung aus Scream und Cleangesang. Auf verschiedenen der neueren Alben klingen sie auch nicht mehr so melodisch.
Habe die Band 1mal live gesehen, war eine sehr geile Show, würde sie mir jederzeit wieder ansehen!
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Tillmann
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Re: In Flames

#3

Beitrag von Tillmann »

Come Clarity habe ich damals als es rauskam in London gekauft und auch laaaange rauf und runter gehoert! Heute lege ich sie nur noch selten auf, aber ab und an ist das schon ne schoene Erinnerung :-) Mit den neueren Sachen habe ich mich nicht beschaeftigt, mit den aelteren allerdings auch wenig. Clayman hab ich auch daheim, finde ich auch nicht schlecht. Aber wie bei allem: stimmungsabhaengig.

Live gesehen habe ich sie einmal, das war auch schwer i.O., Sound war auch gut.
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Abbath
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Re: In Flames

#4

Beitrag von Abbath »

Neben Maiden meine absolute Lieblingsband!! :-)

In Flames war die Band, die mich damals etwas an die härteren Töne im Metal herangeführt hat (Death/Black etc.) und meiner Meinung nach gibt es neben den Jungs nur wenige Bands, die diese genialen, eingängigen Hits schreiben können. Selbst Dark Tranquillity, ihre Genrekollegen kommen da nicht heran, auch wenn mir ihre Alben eigentlich in der Gesamtheit schon seit Jahren deutlich besser gefallen - ich greife öfter zu einer IF Scheibe.

Sänger Anders hat in einem Interview mal irgendwann erwähnt: "Jede Band kann unsere Songs ohne Probleme nachspielen, aber unser Songwriting ist etwas Besonders, das kopiert so schnell keiner" und ich muss dieser Aussage zustimmen. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber die Songs dieser Band packen mich einfach sofort.

Des Weiteren muss ich der Band großen Respekt dafür zollen, dass sie seit vielen Jahren ihren Stil konsequent weiterentwickeln und sich einen Dreck darum scheren, was die Szenepuristen davon halten. Natürlich ist das kein Melodic Death Metal mehr, aber es ist und bleibt imo gute Musik und darauf kommt es an. Wenn die Jungs n neues Album veröffentlichen gibt es bei mir erstmal wochenlang nichts Anderes mehr in meiner Anlage und ich freue mich schon auf das Konzert im November!

Und trotz der modernen Ausrichtung heutzutage, meine Lieblingsalben bleiben weiterhin Colony und Clayman. ;)
"There is a road, that I must travel. May it be paved or unseen..." (Disillusion - Back to Times of Splendor)

https://www.musik-sammler.de/sammlung/maidenhead/
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MaidenMetallian
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Re: In Flames

#5

Beitrag von MaidenMetallian »

Die sind schon LANGE nicht mehr das, was sie mal waren.
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VOLKSPARKSTADION!!!!!
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Abbath
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Re: In Flames

#6

Beitrag von Abbath »

Die neue Platte zählt für mich zu den fünf besten Alben in diesem Jahr. Nach der langen Pause tut es einfach gut, die Jungs wieder mit dieser Spielfreude zu hören. EIn klasse Album!
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Aranha
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Re: In Flames

#7

Beitrag von Aranha »

Ich mag die bis zur Clayman und selbst die war höchstens "nicht schlecht"!!! Also die ersten 4 sind echt fett, die Clayman ganz gut, der Rest mMn absolut schlecht. Kann gar nicht auf diesen Gesang, das war auf den ersten 4-5 Platten i.wie anders...
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Re: In Flames

#8

Beitrag von Irenicus »

The Reaper hat geschrieben:Ich mag die bis zur Clayman und selbst die war höchstens "nicht schlecht"!!! Also die ersten 4 sind echt fett, die Clayman ganz gut, der Rest mMn absolut schlecht. Kann gar nicht auf diesen Gesang, das war auf den ersten 4-5 Platten i.wie anders...
Ich meine mich zu erinnern, dass du die letzten 2 Alben im alten Board noch als gut bezeichnet hast. :think:
"Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."
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Quebec-weekend-warrior89
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Re: In Flames

#9

Beitrag von Quebec-weekend-warrior89 »

Meine Lieblinge von In Flames sind "Lunar Strain", "Reroute To Remain" und "Sounds Of A Playground Fading", also aus drei untercshiedlichen Phasen und Jahrzehnten. Ich finde die Band wirklich experimentierfreudig und interessant und kann nur mit den Achseln zucken, wenn ich Bewertungen auf Seitenw ie den Metal Archives sehe. So populär und doch so verhasst und ständig sagen alle, dass eit Clayman nur noch Schund herauskam. Vielleicht wäre es dann an der Zeit die Band nicht weiter zu verfolgen, Frieden zu schliessen und zu akzeptieren, was sie geworden ist.
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Re: In Flames

#10

Beitrag von Hyyga »

Das letzte Album wollte nie zünden, mittlerweile finde ich es aber ziemlich gut. Hat wohl doch etwas Zeit gebraucht.
Orkboss
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Re: In Flames

#11

Beitrag von Orkboss »

Ich muss nun auch mal was zu dieser Band schreiben: Ich habe die Band mit "Come Clarity" erst entdeckt, das zweite was ich von ihnen gehört habe war "Reroute To Remain", meine Lieblingsscheibe ist aktuell, nachdem ich mich etwas mehr mit ihr bschäftigt habe "Soundtrack To Your Escape". Zu den ersten 5 Alben hab ich lange Zeit irgendwei absout keinen Zugang gefunden, vor kurzem hat sich das geändert, aber ich muss mich damit noch mal eingängiger beschäftigen. Und ich finde die Mischung aus Scream und Cleangesang sehr ansprechend, deswegen höre ich ja auch Chidren of Bodom sehr gerne. Außerdem sind In Flames(zusammen mit Wintersun und CoB) auch bei mir so eine art Initialzündung für härtere Musik als Power/Symphonic Metal gewesen, weswegen ich mich jetzt nach und nach mit immer mehr Death Metal Bands beschäftige.
Das es um die Band einen Negativhype gibt/gab hab ich erst mitbekommen, als ich die Musik schon toll fand, kann das auch nicht nachvollziehen. Wenn mich Synthesizer stören würden, würde ich auch kein ASP hören :grin:
Klar gibt es Meilenweite Unterschiede zwischen dem Klang der ersten und der aktuellen Alben,und ich kann auch nachvollziehen, dass Fans der frühen Werke von dem neueren Material enttäuscht sind(ging mir ja auch so bei Within Temptations aktuellem Album). Für mich ist die Band trozdem eine der Besten Metal-Kapellen die es zurzeit gibt und ich hoffe, dass ich sie irgendwann mal live sehen kann.
Baphelon

Re: In Flames

#12

Beitrag von Baphelon »

Ich bin ein Riesenfan von diesen Jungs und mag tatsächlich alles von denen. Seien es die alten oder die neuen Sachen.
Viele Leute regen sich ja darüber auf, dass die neuen Alben von denen (jetzt speziell Sense of Purpose und Sounds of Playground Fading) einen totalen Stilverlust und "Mainstream-Müll" verkörpern würden. Da muss ich entschieden einschreiten. Ich finde es gut, dass eine Band wie In Flames auch zeigt, dass sie neue Wege beschreiten kann. Damit gehen sie einfach nicht im Einheitsbrei, der sich ja immer breiter macht, unter. Sie sind nun doch eine einzigartige Band, die sich fest etabliert hat und auch vielen Leuten (auch mir) geholfen hat, tiefer in die Materie "Metal" einzutauchen. Gerade diese neueren Alben lassen sich gut "Einsteigern" empfehlen, da sie eine gute Portion Härte, mit viel Emotion verbinden und einen einzigartigen Sound bereitstellen. Generell, was In Flames so einzigartig macht ist in meinen Augen größtenteils der Sound. Da ist einfach dieser leicht blecherne Hall drin, der den Gitarren etwas spezielles verleiht.
Anders Friden ist in meinen Augen wirklich ein großartiger Sänger, der (wie auch schon weiter oben gesagt) viele technische Schwächen mit der Kraft und Emotion die er in die Songs legt wettmacht.
Auch klasse sind die Texte. Vor allem die der neueren Alben. Da bekommt man komplexe Gesellschafts- und Medienkritik vom Feinsten geboten. Man berachte nur "Sounds Of A Playground Fading", diese Scheibe erzählt nämlich eigentlich von einer Welt in der die Menschheit sich selber ausgerottet hat und die Erde nun leer und verwaist ist. Auf dieses schwere Thema wird dann richtig klasse draufhingearbeitet, bis die Eskalation beschrieben wird (großartig "Darker Times").

Somit sind und bleiben In Flames eine meiner liebsten Metalbands! :bang: :devilhorns:
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Abbath
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Re: In Flames

#13

Beitrag von Abbath »

Morgen erscheint ja das neue Album "Siren Charms". Ich hoffe, es bereits heute Abend im Müller schon abgreifen zu können. Die sind da immer recht fix. ;-)
Freue mich auf jeden Fall tierisch auf das Album! In Flames ist neben Maiden eigentlich die einzige Band, wo ich bei ner neuen Platte echt vor Vorfreude platze. :red:

Habe mich zur Einstimmung natürlich seit zwei Wochen intensiv noch mal mit allen Alben beschäftigt und daher wirds auch mal zeit für ne aktualisierte Darstellung der einzelnen Veröffentlichungen:

Lunar Strain (1994):
Das Debüt hat mir irgendwie noch nie richtig gefallen. Das sind in meinen Augen noch nicht In Flames (es singt ja auch aushilfsweise Mikael von Dark Tranquillity) und man merkt dem Album an, dass es in Windeseile geschrieben und aufgenommen wurde. Einzig "Behind Space", der ja auch heutzutage ab und an noch mal live gespielt wird und mit Abstrichen "in Flames" sagen mir zu, der Rest ist imo eher belangloser Death Metal.
4/10

Subterrenean EP (1994):
Im selben Jahr gabs dann die EP "Subterrenean", die mir schon deutlich besser gefällt. Das Gitarrenspiel ist ausgefeilter, das ganze Songwriting zeigt sich reifer und treffsicherer. Mit "Stand Ablaze" gibts sogar nen richtigen Überhit, auch "Biosphere" und "Everdying" enthalten einige der für diese Band so bekannten Melodien, die sich noch stärker auf den nachfolgenden Alben manifestieren sollten. Der Sängerposten war auch hier vakant - auf der wiederveröffentlichten Version (mit 4 Bonustracks) gab es ingesamt 3 verschiedenen Gastsänger. Das sollte sich beim nächsten Album Gott sei Dank ändern.
7/10

The Jester Race (1995):
Das Album gilt heute als Klassiker des melodischen Death Metals und muss damals wohl eingeschlagen haben wie sonst was. Ich persönlich hab mich viele Jahre schwer mit dem Ding getan, erst die letzten Jahre hab ich zu schätzen gelernt, was für magische Momente die Jungs hier kreiert haben. Alleine der Einstieg mit "Moonshield" und "The Jester's Dance" ist so genial wie auch unorthodox. Die beiden Songs leben eher von akustischen, melancholischen Klängen und ziehen grade mit diesem unoriginellem Ansatz zumindest mich immer wieder aufs Neue in ihren Bann. Danach gehts mit "Artifacts of the Black Rain", einem Klassiker, erst so richtig los und die Band lässt einige geniale Melo-Death Momente auf den Hörer los. Speziell der Titeltrack sowie "Lord Hypnos" stechen hierbei heraus. Zum Ende hin geht zwar etwas die Luft raus und im direkten Vergleich gefallen mir einige Nachfolger besser, dennoch haben wir es hier mit einem ersten Highlight zu tun. Die darauffolgende EP "Black Ash Inheritance", die man heutzutage nur noch zusammen mit diesem Album bekommt, enthält nebenbei bemerkt mit "Goliath Disarms Their Davids" einen ziemlich verkannten Kracher erster Güte.
9/10

Whoracle (1997):
Mit diesem Album schließen In Flames ihre erste klassische Phase ab und hauen quasi eine perfektionierte Version von "The Jester Race" auf den Markt. Hier wurde vieles besser gemacht, die Gitarrenduelle sind noch packender, Anders' Gesang noch kräftiger und die Songs sind deutlich besser arrangiert. Die Platte enthält einige Highlight wie bspw. das Opener-Doppel "Jotun" und "Food for the Gods" oder den Live-Klassiker "Episode 666". Aber auf "Whoracle" haben sich auch einige Experimente eingeschlichen, was mal wieder beweist, dass IF bereits zu einem frühen Zeitpunkt offen für neue Klänge waren. Hier wären bspw. das ruhige "Jester Script Transfigured" zu nennen, bei dem Anders in den Strophen mit atmosphärischem Sprechgesang zu punkten weiß. Auch "Worlds Within the Margin" kommt als langsame Atmo-Nummer daher, mit dem Titeltrack sowie "Dialogue with the Stars" gibt es auch zwei sehr gelungene Instrumentalnummern.
In meinen Augen ganz klar ein Klassiker!
10/10

Colony (1999):
Mein Lieblingsalbum bis heute. Hier bekommt man einen Hit nach dem anderen serviert, klingt dabei aber immer noch stets Old School. Dennoch lassen sich einige Stilveränderungen konstatieren. IF schreiben songdienlicher und eingängiger, legen dabei jedoch noch mehr Wert auf ein variableres Gitarrenspiel. So viele Twinleads und geniale Leadmelodien bekommt man wohl auf keinem anderen Album der Jungs zu hören - Fantastisch! Anspieltipps aufzuzählen erscheint hier schwierig, aber alleine die ersten 5 Songs sind allesamt genial. Herausstechen tun hier besonders "Zombie Inc." (mein persönlicher Favorit ALLER IF-Songs) und natürlich "Ordinary Story". Aber auch zum Ende des Albums haben sich einige Perlen eingeschlichen, die zum Teil ("Inspid 2000") sogar schon aufzuzeigen, wohin der zukünftige Weg führen wird.
10/10

Clayman (2000):
Das Album wird ja gerne von vielen als DIE In Flames Platte überhaupt glorifiziert. Und dies erscheint ob des hohen Qualitätsstandards nachvollziehbar. Wiederum reihen sich Hits an Hits, das Gitarrenspiel ist ähnlich genial und abwechlungsreich wie auf dem direkten Vorgänger - was viele aber manchmal nicht bemerken, grade wenn sie über den heutigen Stilwechsel lästern, ist die Tatsache, dass schon "Clayman" deutlich "kommerzialisiert" aufgebaut ist. Die EIngängigkeit der Songs wurde ein weiteres Mal gesteigert, sprich, kürzere und klarer aufgebaute Tracks, manch einer birgt regelrechtes Pop-Potenzial ("Only for the Weak"). Dies ist keineswegs schlecht, da das Songmaterial stellenweise so genial anmutet ("Bullet Ride", "Suburban Me", "Brush the Dust Away", "Clayman"), dass derartige Veränderungen zumindest mir total bums sind. Ich will damit nur sagen, dass schon bei diesem Album klar ersichtlich ist, dass sich IF in eine ganz bestimmte Richtung entwickeln, die somit auch logisch nachvollziehbar erscheint. Eingereiht in die Diskografie der Band ist aber auch Clayman ein absoluter Volltreffer.
9,5/10

Reroute to Remain (2002):
Ab hier begann ja für viele der Untergang - der Wechsel hin zum mehr cleanen Gesang und modernen Elementen. Letzterem möchte ich auf jeden Fall nicht widersprechen. RtR klingt um einiges moderner und experimentierfreudiger, aber auch hier scheinen viele nicht zu bemerken, dass ein Großteil der Songs (vom Gitarrenspiel her) ähnlich tönen wie zuvor. Die Riffs und Melodien hätten auch auf "Clayman" oder "Colony" stehen können, nur dieses Mal eben unterlegt von einer moderneren Produktion und veredelt mit cleanen Gesängen. Aber zurück zum Album: RtR hat mir persönlich schon von Anfang an nie gänzlich gefallen. Zwar sind einige der größten Hits der Band hierauf enthalten ("System", "Trigger"(!!!!!), "Cloud Connected"), aber beim Rest bin ich recht skeptisch. Die Experimente auf diesem Album, sei es in ruhiger Richtung ("Dawn of a New Day") oder in extremer Richtung ("Transparent") können mich nicht überzeugen. Viele Refrains gehen nicht ins Ohr. Bestenfalls ein durchschnittliches Album.
6/10

Soundtrack to Your Escape (2004):
Mein Einstiegsalbum von IF verfolgt erstaunlicherweise wieder einen härteren Ansatz, integriert aber die modernen Elemente von RtR noch stärker, soll heißen: mehr elektronische Spielereien und ein erneut variablerer Gesang von Anders, der auf diesem Album von tiefen Growls ("F(r)iend") bis hin zu zerbrechlichem Clean-Gesang ("Evil in a Closet") alles abdeckt. Des Weiteren klingt das Album insgesamt wieder etwas mehr nach Melo-Death und punktet insbesondere mit seiner düsteren Gesamtausrichtung vieler Songs. Für mich immer noch ein bärenstarkes Album, mit dem ich auch gefühlsmäßig einiges verbinde. Anspieltipps seien mit "Dead Alone", "Like You Better Dead", "My Sweet Shadow", "In Search for I" und "Dial 595-Escape" genannt.
10/10

Come Clarity (2006):
Auf dieses Album habe ich damals so krass hingefiebert. Konnte mich den ganzen Tag in der Schule nicht konzentrieren (wir hatten damals sogar noch 8 Stunden....) und war dann gespannt wie ein Flitzebogen, als ich die Scheibe zum ersten Mal in die Anlage legen konnte. Und was hat mich dieses Album weggeblasen... Bereits der erste Hördurchgang war ein absoluter Ohrgasmus, da reihte sich ein genialer Song an den nächsten. Heutzutage hat sich dieser ekstasische Eindruck natürlich etwas gelegt, aber dennoch muss man festhalten, dass IF mit diesem Album sehr viel richtig gemacht haben. Es gibt wiederum viele neue EInflüsse - weiblicher Gesang auf "Dead End", die erste richtige Ballade (Titeltrack), deutlich verbesserter Gesang von Anders, der nun richtig clean singt und nicht so verzerrt wie zuvor. Andererseits liefern IF auch einige Tracks ab, die komplett ohne Cleangesang auskommen und eher an ältere Alben erinnern ("Pacing Death's Trail", "Vanishing Light"). Mit "Crawl Through Knives" gibt es auch einen absoluten Überhit. Alles in allem ist die Platte auch heute noch stark und voller abwechslungsreicher, fantasischer Lieder.
910

A Sense of Purpose (2008):
Nach dem Hammer "Come Claritiy" hatte ich natürlich gehofft, dass es so weiter geht, allerdings hat dieses Album leider ein paar Schwächen zu bieten. Da wäre zum einen Anders' Gesang, der auf der Platte anscheinend einen neuen Stil ausprobieren wollte. Leider gelingt ihm das nicht - dieses Zwischending aus Growl- und Cleangesang klingt größtenteils nach schlechtem Gewimmer und gab der Platte damals auch nachvollziebar einen leichten Emo-Touch. Das ist insofern schade, da IF seit langem endlich mal eine vernünftige und differenzierte Produktion auffahren und sich im Gitarrenspiel so verspielt und melodisch wie schon lange nicht mehr zeigen. Auch die elektronischen Spielereien sind oft sehr gut in die Songs eingewoben, allerdings bleibt dieser Trauer-Anstrich auf lange Sicht hin haften. Bei vielen Liedern wird das ansprechende Tempo zugunsten eines langsamen, klagemütigen Refrains herausgenommen - schade. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen, zumal Songs wie "Sober and Irrelevant", "Move Through Me", "March to the Shore" oder auch "Disconnected" klares Potenzial offenbaren, welches aber eben durch die Vocals und die atmosphärische Ausrichtung zunichte gemacht wird.
7/10

Sounds of a Playground Fading (2011):
Zu dem Album habe ich ja bereits mehrfach meine Meinung kundgetan. Ich find die Scheibe klasse! Die Jungs entwickeln sich erneut weiter - noch mehr moderne Einflüsse, die Schwermut des Vorgängers weicht der bandtypischen Melancholie, Anders zeigt sich deutlich verbessert und die Songs bleiben wie immer im Ohr hängen. Obwohl die Scheibe erst drei Jahre auf den Buckel hat, habe ich sie glaube ich schon genauso oft gehört, wie manch andere Alben der Band, die ich schon seit 8-10 Jahren besitze.
9,5/10

Bin gespannt, wo sich "Siren Charms" einordnen wird. :-)
"There is a road, that I must travel. May it be paved or unseen..." (Disillusion - Back to Times of Splendor)

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iron-markus
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Re: In Flames

#14

Beitrag von iron-markus »

Die neue Scheibe habe ich jetzt mal angetestet.

Wow, ich bin beeindruckt. Dachte mir wikrlich, das die Band tot ist. Im gegenteil, dieser band geht es sehr gut. Quasi die kölner Haie des Heavy Metals.

Ab 2004 wurden sie ja von alles und Jedem abgeschreiben
FIRST STRIKE! STRIKE HARD! NO MERCY!
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MaidenMetallian
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Re: In Flames

#15

Beitrag von MaidenMetallian »

28.09.2014, 18:01 » iron-markus hat geschrieben:Die neue Scheibe habe ich jetzt mal angetestet.

Wow, ich bin beeindruckt. Dachte mir wikrlich, das die Band tot ist. Im gegenteil, dieser band geht es sehr gut. Quasi die kölner Haie des Heavy Metals.

Ab 2004 wurden sie ja von alles und Jedem abgeschreiben
Da die nur Neunter sind, kann das ja nicht so gut sein.
Für mich ist diese Band bereits seit mind. zehn Jahren gestorben.
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VOLKSPARKSTADION!!!!!
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