Was wäre mit Maiden ohne die Reunion passiert?

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Morten
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Re: Was wäre mit Maiden ohne die Reunion passiert?

#16

Beitrag von Morten »

Naja, irgendwie doch. Ich habe die Shows mit Blaze nie selbst gesehen (ich hatte auch überhaupt kein Interesse daran da hinzugehen, mein Interesse an aktuellem Maiden Material ist mit der ersten Blaze VÖ quasi instant gestorben), aber es gibt ja YouTube. Und mal ernsthaft: das war und ist alles nix was es da zu hören und zu sehen gibt. Und ja, auf den Alben waren einige gute Songs, aber ich finde, dass die Performance und bei VXI auch die Produktion schlecht waren - und das gehört halt auch zum Bild. Ich bin bis heute der Ansicht, und alle Jahre mal nehme ich auch in Sachen Blaze einen neuen Anlauf, dass das Scheitern mit Blaze wohlverdient war. Ich kann die Idee bei der Wahl eines neuen Sängers neue Wege zu gehen nachvollziehen, aber der den man gewählt hat war einfach zu schlecht. Und Komposition ist wichtig, aber eben nicht alles. Und auch in Sachen Songs sind, so zumindest meine Meinung, zwar gute Momente dabei, aber auf durchgehend hohem Level ist zumindest VXI sicherlicht nicht.
Martin_D
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Re: Was wäre mit Maiden ohne die Reunion passiert?

#17

Beitrag von Martin_D »

John Wayne hat geschrieben:. Wenn ich mich recht entsinne, war ja insbesondere Adrian nach der Welttournee zu SSOASS ziemlich ausgebrannt und Steve ihm keine Atempause gönnen wollte, weil sich ja alles maiden unter zu ordnen hatte. Damals hätte ein jahr Pause schon etwas bewegen können. Steve wollte aber immer weiter machen und wer Maiden nicht mehr wollte oder zumindest den Anschein erweckte, war raus.
Das Jahr Pause nach der SSOASS gab es doch mehr oder weniger. Ende 1988 endete die Tour. Im Herbst 1990 erschien NPFTD. Die Pause war also viel länger als nach jeder anderen Tour von Maiden in den 80ern.
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rocknrolf
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Re: Was wäre mit Maiden ohne die Reunion passiert?

#18

Beitrag von rocknrolf »

Martin_D hat geschrieben:Das Jahr Pause nach der SSOASS gab es doch mehr oder weniger. Ende 1988 endete die Tour. Im Herbst 1990 erschien NPFTD. Die Pause war also viel länger als nach jeder anderen Tour von Maiden in den 80ern.
Zwischen Powerslave und Somewhere in Time gab es ja auch schon eine "Maiden-Pause" und ich denke wenn man als "zusammengewürfelter Hausen" über Jahre, teilweise jeden Tag zusammen ist, Heimweh bekommt und dazu keine feste Basis hat, schlaucht das schon enorm. Und Adrian ist ja doch in der 80er eher der stillere, nachdenkliche und unsichere Typ gewesen, vielleicht war er auch froh das diese Last von ihm gefallen ist, weil er vielleicht von selbst nie bei Maiden ausgestiegen wäre und Steve ihm das quasi abgenommen hat. Ich bin mir sicher das Adrian nach der Slavery Tour 85 schon mit solchen Gedanken gespielt hat und daher auch sein plötzlicher Song-Output auf SIT kommt, vielleicht waren Wasted Years, Sea of Madnees und Stranger in a strange land auch für eine eventuelle Solokarriere angedacht.

Zur Bruce Solo Tour:

Die 1997er Tour ging leider komplett an mir vorbei, damals war es auch nicht so leicht herauszufinden, welche Band überhaupt gerade auf Tour war. Gab ja praktisch fast kein Internet. Infos bekam man nur aus Metal Magazinen, die teilweise 1-2 Monate hinterherhingen oder wirklich direkt beim Ticket Shop. Dort musste man nachfragen "Kommt Bruce Dickinson auf Tour?", war natürlich immer nervig wenn die Dame dort am Schalter keinen einzigen Namen einer Metal Band kannte und man alles diktieren musste.
Von der Bruce 1998er Tour erfuhr ich dann doch aus dem Rockhard, nur war dort die Location falsch ausgeschrieben. So waren am Anfang beim Bruce Konzert in Köln nur 5 Leute vor der Halle und wir dachte schon, der Gig wurde abgesagt.
Quebec-weekend-warrior89 hat geschrieben:Ich muss einfach mal sagen, dass sogenannte Fans, die auf Konzerten über die Band herziehen, diese beschimpfen und manche Mitglieder gar bespucken, einfach nur asoziales Pack sind, die eine solches Konzert gar nicht verdient haben. Ich hätte Iron Maiden gerne mal live mit Blaze Bayley oder auch Paul Di'Anno gesehen, aber dafür bin ich halt zu jung. Schade, dass es aus beiden Phasen kein vernünftiges offizielles Livealbum gibt.
Da bin ich bei dir, ich finde so ein Verhalten auch absolut unangebracht und das hat mich damals echt runtergezogen. Blaze hat mir wirklich leid getan und es muss für ihn echt schwer gewesen sein, dieses über eine ganze Tournee zu ertragen. Steve hat sich zwar oft schützend vor ihm gestellt, aber das hat natürlich trotzdem weh getan.

Klar war die Entscheidung Blaze in die Band zu nehmen falsch wenn man mit Maiden so weiter machen wollte wie in den 80er. Hätte man ein neues Projekt gestartet auf Basis von Maiden aber mit einer neuen musikalischen Ausrichtung, hätte das vielleicht besser gepasst. Aber auch Mitte der 90er wurde Maiden immer an den 80er Alben bewertet und klar werden die Songs aus den 80er immer Live gespielt, das hätte auch Steve gewusst. Vor allem das Blaze keine Bruce Songs auf Bruce Niveau performen kann. Von daher war das wirklich Steves Fehler, aber ich denke seine negative Stimmung 1993 nach Bruce's Abgang und seine persönlichen Probleme (Scheidung) haben ihn sicherlich beeinflusst.
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chemicalwedding
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Re: Was wäre mit Maiden ohne die Reunion passiert?

#19

Beitrag von chemicalwedding »

Quebec-weekend-warrior89 hat geschrieben:Ich mag die Soloalben von Bruce Dickinson auch ganz gerne, besonders The Chemical Wedding. Für mich sind aber auf diesen Alben keine Lieder des Kalibers ''Sign of the Cross'', ''Virus'' oder ''The Clansman'' drauf, die Iron Maiden zeitgleich veröffentlicht haben.
Was man gut findet und was nicht ist immer individuell. Mit Sign gebe ich dir Recht. Ein solches Epos gibts auf Accident of Birth und The Chemical Wedding schlicht nicht. Ist aber auch nicht nötig und vermisse ich auch nicht. Dafür gibts auf beiden Platten für mich keinen einzigen Ausfall à la The Angle of the Gambler oder Fortunes of War. Das ist mir am Schluss fast wichtiger. Und die drei Semi-Epos Taking the Queen, Dark Side of Aquarius und The Book of Thel können es mit Sign fast aufnehmen. Auf jeden Fall finde ich die drei Songs um Klassen besser als der für mich komplett überbewertet The Clansman und die Nullnummer Virus. Gefällt mir gar nicht!

Natürlich haben Maiden damals immer noch gute Musik geschrieben, auf beiden Platten hat es einige starke Stücke drauf. Aber auch einige Flops. Weder The X-Factor noch Virtual XI können es meiner Meinung nach mit Accident of Birth oder The Chemical Wredding aufnehmen. Da liegen für mich einfach Welten dazwischen.
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